26. Feb 2016, 22:07 » Doppelgesicht hat geschrieben:Natürlich! Das klingt jetzt hart und ich möchte Dich nicht entsetzen aber würden solche Menschen nicht ihr Opfer genauestens beobachen und mitfühlen (ihnen passierts ja nicht, sie ergötzen sich nur daran) dann hätten sie gar kein Interesse daran. Es ist dieses "jaa, schrei lauter!" ... mir ist das nicht fremd, die Moral steht bei mir nur darüber.
Ich möchte mich nicht an dem Wort "Mitgefühl" aufhängen, aber ich finde, dass man das mit diesem Wort nicht wirklich bezeichnen sollte. Die Beobachtungsfähigkeit des Täters und das Ausnutzen der Angst und Panik seines Opfers haben nichts mit einem mitfühlenden Verhalten zu tun. Mitgefühl impliziert etwas anderes.
Wikipedia sagt dazu:
"Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen. Zur Empathie gehört auch die Reaktion auf die Gefühle anderer Menschen, wie zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz oder Hilfsimpuls.[1] Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmung; je offener man für seine eigenen Emotionen ist, desto besser kann man die Gefühle anderer deuten.[2]" [...] (Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Empathie )
Im ersten Satz des obigen Zitats gebe ich dir Recht, im zweiten Satz mit den "Reaktionen", wie Mitleid, Trauer, Schmerz oder Hilfsimpuls stimme ich mit dir nicht überein. Wie auch Wikipedia meiner Meinung nach richtig erläutert.
Ein Täter hat eben
kein Mitgefühl und fühlt auch nicht mit seinem Opfer mit. Er empfindet kein Leid, keine Trauer oder einen Hilfsimpuls, er empfindet Macht, Befriedigung und was weiß ich noch alles andere als ein Mit-Leiden!
Für so einen Fall gibt es sicherlich ein passenderes Wort. Mir fällt grad keines ein, aber ich bleibe dabei, dass Täter nicht mitfühlen, sondern nur sehr gut beobachten und aufgrund ihrer Perversion sich an dem Leid des Opfers bereichern und nichts fühlen, was das Opfer fühlt, sondern ihre eigene kranke Erregung!
Halte Dich davon - dieser Thematik - fern. Vergleiche es mit der Patologie - da gibts auch Menschen, die können dabei noch essen (mir würd alles hochkommen) so würde es Dir bei Deinem Hinterfragen des "warum" in dieser Thematik gehen, laß das bitte ... mein´s nur gut!
Danke für den gutgemeinten Ratschlag. Ich glaube aber nicht, dass ich mich davon fernhalten muss. Ich würde daran nicht zerbrechen oder wahnsinnig werden. Damit brauche ich mich auch nicht täglich beschäftigen, aber wenn man weiß, wie so ein Täter tickt, dann kann man das auch gegen ihn verwenden. Im Grunde hat auch so einer, der scheinbar Macht auszuüben vermag, eine Schwachstelle, die ihn ohnmächtig werden lässt.
Der bessere Mensch ist nicht der, der wohl behütet auf die Welt kam und fortan Gutes tut, sondern der, der aus seinem Leid heraus immer noch im Stande ist alles Leben zu schützen!
Was würde eigentlich passieren, wenn ein Opfer (was wahrscheinlich höchst selten vorkommt) Mitgefühl für seinen Täter entwickelt? Wird der Täter noch in der Lage sein, das Opfer zu schänden, oder ist er dann nicht mehr in der Lage dazu, weil er über dieses fremde Mitgefühl zu seinen eigenen (verdrängten) Empfindungen (Ängsten und Schmerzen) durchdringt? Wäre mal interessant!
@Milka
Vielleicht hab ich damit sogar diesen Thread ausgelöst - sorry, wenn ich dich damit schockiert habe.
Nein, keine Sorge, das hast du nicht! Es war einfach so ein Thema, das mich die letzten zwei Tage stark vereinnahmte, weil ich aktuell etwas darüber gelesen hatte.
In der Öffentlichkeit werden Fälle von Kindesmissbrauch häufig mit solchen Fällen mit Josef Fritzl in Verbindung gebracht. Der sieht schon fies aus und man ordnet ihn dem "Asozialenmilieu" (sorry für dieses Wort) zu, keine Bildung, irgendwie primitiv...
Der sieht fies aus, weil man (im Nachhinein) weiß, was er getan hat und dann halt auch gerne das passendste Foto nimmt, um die Leser zu beeindrucken. Bildung hat Fritzl durchaus genossen, er besuchte die Pflichtschule und später eine Höher Technische Lehranstalt in St. Pölten. Dumm war für ihn evtl. die Situation als Pflegekind und die Tatsache, dass seine eigene Mutter im Gefängnis war. Ich weiß nicht, wie es ihm in dieser Zeit erging, aber vielleicht hatte das bei diesem Menschen Spuren hinterlassen...
Egal, wie dem auch sei. Nur weil mich jemand schlägt, muss ich das selbe keinem anderen antun. Gerade dann weiß man doch, wie es sich angefühlt hat und sollte ein solches Leid nicht noch vermehren!
Jedenfalls finde ich deine Schilderung aus dem Hause deiner Familie ebenfalls schlimm und kann mir vorstellen, dass das Vertrauen in viele Menschen einfach futsch ist. Man erlebt im Kreise der Familie, die eigentlich Schutz und Sicherheit bieten sollte, das genaue Gegenteil und wird von Grund auf in seinem Urvertrauen geschädigt. So etwas geht eben nicht spurlos vorbei.
Wie empfindest du deinem Vater gegenüber, wenn ich das fragen darf? Hast du Wut und Hass empfunden oder gar auf Rache plädiert, oder wie erging es dir, als dir klar wurde, was dein Vater getan hat?
Liebe Grüße
Knallschnute