Abgründe der Unmenschlichkeiten

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tiffi

Re: Abgründe der Unmenschlichkeiten

Beitragvon tiffi » 27. Februar 2016, 09:53

Milka hat geschrieben:Du irrst dich, da hat sich nichts an Gewissen geregt. Er wollte nur herausfinden, ob ich mich neben den Schlägen auch an den Missbrauch erinnere und er tat daher schuldbewusst.

Mir kam diese Schilderung auch eher vor wie eine egozentrische Sorge "kommt es raus? kann ich belangt werden?
wird meine Selbstpräsentation gestört?"
Ich glaube, dass (eine bestimmte Art von ) Täter (n, die Statustäter, die mehr-Schein-als-Sein- Täter)
auch alles tun, um das Opfer zu verwirren, kleinzuhalten,
und das "Opfer" an sich selbst zweifeln zu lassen.

Das mit dem "ich empfinde nichts für dich, für die anderen schon" ist schon hart.
Es wirkt wie ein "den Schwarzen Peter zuschieben" - selbst schuld,
und mit Makeln behaften, sodass es zwangsläufig ja so sein musste.

Alles Winkelzüge von eher intelligenten, geplant vorgehenden Tätern, die alles tun um "sauber" zu wirken,
und selbst genau wissen, dass sie Dreck am Stecken haben.
Das eigene Bild, das eigene Ego erhalten ist immens viel wichtiger als das Leiden, was man zufügt.

Ich selbst habe in meinen "Forschungen" erlebt, dass der Wille zum aufarbeiten und zur Reue, trotz möglichem
Erfassen und Einsicht, nicht immer da ist.
50 -50 wäre schon positiv geschätzt denke ich.

Wahrscheinlich ist es auch der Realität gerechter, solche Aussagen ("du warst komisch, für dich konnte ich
eh nichs empfinden") als Ich Aussagen des Täters zu sehen

"ich kann nicht lieben" "ich bin ein armes verlogenes Würstchen und benutze dich",
statt "du bist nicht liebenswert, du bist Schuld",
aber das ist eine Leistung die ein abhängiges Kind noch nicht hinkriegt.
Und auf Vermischung und Vertuschung statt Klarheit wirds ja auch angelegt.

@milka
hast du denn noch Kontakt zu deinem Vater? ich weiß nicht ob du das schon geschrieben hast, ob nicht, oder
ober der nicht schon tot ist.

Das braucht auf jeden Fall ganz schön viel Kraft, sich aus diesem Lügennetz zu befreien, was so tief auch
in die eigene Entwicklung, in das eigene auffassen, in das sich selbst vertrauen einwirkt,
da bist du ja wohl schon einen Riesenschritt deines eigenen Wegs gegangen, danach.

lg
Zuletzt geändert von tiffi am 27. Februar 2016, 09:59, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Abgründe der Unmenschlichkeiten

Beitragvon Headmatter » 27. Februar 2016, 09:56

Die Beschreibung Deines Vaters erinnert mich an den Vater aus dem Roman "Never Mind" (dtsch. "Schöne Verhältnisse") von Edward St. Aubyn.
"T. H. White always took great pains to be gentle precisely because he wanted to be cruel."

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Re: Abgründe der Unmenschlichkeiten

Beitragvon knallschnute » 27. Februar 2016, 11:42

26. Feb 2016, 22:07 » Doppelgesicht hat geschrieben:Natürlich! Das klingt jetzt hart und ich möchte Dich nicht entsetzen aber würden solche Menschen nicht ihr Opfer genauestens beobachen und mitfühlen (ihnen passierts ja nicht, sie ergötzen sich nur daran) dann hätten sie gar kein Interesse daran. Es ist dieses "jaa, schrei lauter!" ... mir ist das nicht fremd, die Moral steht bei mir nur darüber.

Ich möchte mich nicht an dem Wort "Mitgefühl" aufhängen, aber ich finde, dass man das mit diesem Wort nicht wirklich bezeichnen sollte. Die Beobachtungsfähigkeit des Täters und das Ausnutzen der Angst und Panik seines Opfers haben nichts mit einem mitfühlenden Verhalten zu tun. Mitgefühl impliziert etwas anderes.
Wikipedia sagt dazu:
"Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen. Zur Empathie gehört auch die Reaktion auf die Gefühle anderer Menschen, wie zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz oder Hilfsimpuls.[1] Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmung; je offener man für seine eigenen Emotionen ist, desto besser kann man die Gefühle anderer deuten.[2]" [...] (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Empathie )
Im ersten Satz des obigen Zitats gebe ich dir Recht, im zweiten Satz mit den "Reaktionen", wie Mitleid, Trauer, Schmerz oder Hilfsimpuls stimme ich mit dir nicht überein. Wie auch Wikipedia meiner Meinung nach richtig erläutert.
Ein Täter hat eben kein Mitgefühl und fühlt auch nicht mit seinem Opfer mit. Er empfindet kein Leid, keine Trauer oder einen Hilfsimpuls, er empfindet Macht, Befriedigung und was weiß ich noch alles andere als ein Mit-Leiden!
Für so einen Fall gibt es sicherlich ein passenderes Wort. Mir fällt grad keines ein, aber ich bleibe dabei, dass Täter nicht mitfühlen, sondern nur sehr gut beobachten und aufgrund ihrer Perversion sich an dem Leid des Opfers bereichern und nichts fühlen, was das Opfer fühlt, sondern ihre eigene kranke Erregung!

Halte Dich davon - dieser Thematik - fern. Vergleiche es mit der Patologie - da gibts auch Menschen, die können dabei noch essen (mir würd alles hochkommen) so würde es Dir bei Deinem Hinterfragen des "warum" in dieser Thematik gehen, laß das bitte ... mein´s nur gut!

Danke für den gutgemeinten Ratschlag. Ich glaube aber nicht, dass ich mich davon fernhalten muss. Ich würde daran nicht zerbrechen oder wahnsinnig werden. Damit brauche ich mich auch nicht täglich beschäftigen, aber wenn man weiß, wie so ein Täter tickt, dann kann man das auch gegen ihn verwenden. Im Grunde hat auch so einer, der scheinbar Macht auszuüben vermag, eine Schwachstelle, die ihn ohnmächtig werden lässt.

Der bessere Mensch ist nicht der, der wohl behütet auf die Welt kam und fortan Gutes tut, sondern der, der aus seinem Leid heraus immer noch im Stande ist alles Leben zu schützen!

Was würde eigentlich passieren, wenn ein Opfer (was wahrscheinlich höchst selten vorkommt) Mitgefühl für seinen Täter entwickelt? Wird der Täter noch in der Lage sein, das Opfer zu schänden, oder ist er dann nicht mehr in der Lage dazu, weil er über dieses fremde Mitgefühl zu seinen eigenen (verdrängten) Empfindungen (Ängsten und Schmerzen) durchdringt? Wäre mal interessant!

@Milka
Vielleicht hab ich damit sogar diesen Thread ausgelöst - sorry, wenn ich dich damit schockiert habe.
Nein, keine Sorge, das hast du nicht! Es war einfach so ein Thema, das mich die letzten zwei Tage stark vereinnahmte, weil ich aktuell etwas darüber gelesen hatte.

In der Öffentlichkeit werden Fälle von Kindesmissbrauch häufig mit solchen Fällen mit Josef Fritzl in Verbindung gebracht. Der sieht schon fies aus und man ordnet ihn dem "Asozialenmilieu" (sorry für dieses Wort) zu, keine Bildung, irgendwie primitiv...
Der sieht fies aus, weil man (im Nachhinein) weiß, was er getan hat und dann halt auch gerne das passendste Foto nimmt, um die Leser zu beeindrucken. Bildung hat Fritzl durchaus genossen, er besuchte die Pflichtschule und später eine Höher Technische Lehranstalt in St. Pölten. Dumm war für ihn evtl. die Situation als Pflegekind und die Tatsache, dass seine eigene Mutter im Gefängnis war. Ich weiß nicht, wie es ihm in dieser Zeit erging, aber vielleicht hatte das bei diesem Menschen Spuren hinterlassen...

Egal, wie dem auch sei. Nur weil mich jemand schlägt, muss ich das selbe keinem anderen antun. Gerade dann weiß man doch, wie es sich angefühlt hat und sollte ein solches Leid nicht noch vermehren!

Jedenfalls finde ich deine Schilderung aus dem Hause deiner Familie ebenfalls schlimm und kann mir vorstellen, dass das Vertrauen in viele Menschen einfach futsch ist. Man erlebt im Kreise der Familie, die eigentlich Schutz und Sicherheit bieten sollte, das genaue Gegenteil und wird von Grund auf in seinem Urvertrauen geschädigt. So etwas geht eben nicht spurlos vorbei.
Wie empfindest du deinem Vater gegenüber, wenn ich das fragen darf? Hast du Wut und Hass empfunden oder gar auf Rache plädiert, oder wie erging es dir, als dir klar wurde, was dein Vater getan hat?

Liebe Grüße
Knallschnute
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Re: Abgründe der Unmenschlichkeiten

Beitragvon Indigocat » 27. Februar 2016, 11:50

27. Feb 2016, 11:42 » knallschnute hat geschrieben:
Was würde eigentlich passieren, wenn ein Opfer (was wahrscheinlich höchst selten vorkommt) Mitgefühl für seinen Täter entwickelt? Wird der Täter noch in der Lage sein, das Opfer zu schänden, oder ist er dann nicht mehr in der Lage dazu, weil er über dieses fremde Mitgefühl zu seinen eigenen (verdrängten) Empfindungen (Ängsten und Schmerzen) durchdringt? Wäre mal interessant!


Nein, das kommt gar nicht so selten vor. Ich meine, direkt Mitgefühl entwickelt das Opfer nicht, aber es beginnt, sich mit dem Aggressor zu identifizieren aus einer Art Selbstschutz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Identifik ... _Aggressor
Geniale Menschen sind selten ordentlich, Ordentliche selten genial. A. Einstein

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Re: Abgründe der Unmenschlichkeiten

Beitragvon Milka » 27. Februar 2016, 12:29

Zitat Knallschnute (sorry, ich hab gerade die quote-Zeichen gelöscht und finde sie grad in der obigen Leiste nicht)

Egal, wie dem auch sei. Nur weil mich jemand schlägt, muss ich das selbe keinem anderen antun. Gerade dann weiß man doch, wie es sich angefühlt hat und sollte ein solches Leid nicht noch vermehren!

Jedenfalls finde ich deine Schilderung aus dem Hause deiner Familie ebenfalls schlimm und kann mir vorstellen, dass das Vertrauen in viele Menschen einfach futsch ist. Man erlebt im Kreise der Familie, die eigentlich Schutz und Sicherheit bieten sollte, das genaue Gegenteil und wird von Grund auf in seinem Urvertrauen geschädigt. So etwas geht eben nicht spurlos vorbei.
Wie empfindest du deinem Vater gegenüber, wenn ich das fragen darf? Hast du Wut und Hass empfunden oder gar auf Rache plädiert, oder wie erging es dir, als dir klar wurde, was dein Vater getan hat?
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Hallo Knallschnute.
du meinst, wenn jemand dich schlägt, musst du das niemandem Anderen antun. Das hört sich erstmal plausibel an.

Angenommen, du bist ein hilfloses Kind, du hast niemanden und diejenigen, die dich beschützen und versorgen sollen, tun dir schlimmste Gewalt an... Was tust du als Kind? Du weißt noch nicht, was richtig und falsch ist, du weißt nicht, was Erwachsene gegenüber Kindern dürfen und die Missbraucher reden dir ein, es sei deine Schuld oder normal usw. Du hast also keine Möglichkeit, Hilfe zu suchen, weil du glaubst, dass du im Unrecht bist.
Wenn dir schlimme Gewalt angetan wird, hast du Todesangst. Die ist so schlimm, dass du z.B. die ganze Nacht wach liegst, bis es hell wird, weil du einfach nicht schlafen kannst. Um mit dieser Situation zurecht zu kommen, gibt es dann verschiedene Möglichkeiten:
- Das Kind redet sich ein: Das war nicht Papa, sondern ein böser Geist, der nachts in mein Zimmer kommt. Auf diese Weise kann es sich weiterhin an der positiven Seite des Vaters erfreuen und muss nicht ständig in Todesangst leben
- Das Kind glaubt, es habe es nicht anders verdient und verinnerlicht Werte des Aggressors (Beispiel beim Schlagen: wenn ich faul bin, darf ich geschlagen werden). Es verbündet sich innerlich mit der fiesen Seite des Aggressors und nimmt diese so in seine Persönlichkeit auf. Nachdem Motto: "Ich hasse mich auch, du hast Recht, Papa". Dadurch wird er eventuell bereit, den eigenen Kindern Ähnliches anzutun.

Was mich betrifft, so habe ich meinen Vater von Anfang an als aggressiven Zombie erlebt und dachte immer, vielleicht ist das gar nicht mein Vater. Schon als Kind hab ich ihn gehasst. Das ist auch so geblieben. Als er an Krebs gestorben ist, tat er mir leid - aber nur so, wie mir jeder andere Krebskranke leid getan hätte, der abgemagert wie ein KZ-Häftling auf seinen Tod wartet. Ich habe die Liebe zu meinem Vater, die jedes Kind hat, verdrängt, sodass ich bis heute wider besseren Wissens zu glauben geneigt bin, dass sie nie da war. Das war für mich als Kind die beste Lösung, denn er zeigte sich mir gegenüber als Vater generell ablehnend.
Mir ist es mehrmals passiert, dass ich mich in ganz üble Typen verliebt habe (die zunächst nett schienen). Ich habe dann aber sofort Schluss gemacht und das Weite gesucht, wenn ich gemerkt habe, wie die drauf sind. Das ist passiert, weil ich die positiven Seiten meines Vaters verdrängt habe und bei anderen Männern danach gesucht habe. Die waren auch 25 Jahre älter als ich. Vaterkomplex...

Die Gefühle sind immer noch Hass, manchmal "Mitleid", dann denke ich: Was für eine arme Sau.
Mach dir nie Gedanken darüber, was andere Menschen über dich denken. Diejenige, die Probleme mit dir haben, haben diese nur, weil sie Probleme mit sich selbst haben.

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Re: Abgründe der Unmenschlichkeiten

Beitragvon Doppelgesicht » 27. Februar 2016, 23:44

26. Feb 2016, 20:38 » knallschnute hat geschrieben: (...) Ich denke nicht, dass sie Freude dabei empfinden, aber vielleicht Befriedigung, weil sie ihren Trieb und ihre Perversion ausleben wollen/müssen/können (wie auch immer). Ich bin ja kein Triebtäter (...)


Sexuelle Erregung - nein, das ist nicht der Ursprung. Dazu muß man die Vorstufen genauer beleuchten, was zu einer sadistischen Persönlichkeitsentwicklung führ. Dazu muß man weit weit zurück gehen in die frühkindliche Entwicklung. Vorstufe wäre hier nicht eine fehlgeleitete sexuelle Entwicklung (Doktorspiele ect.) sondern das auf der Nase herum tanzen, Grenzen auszuloten. Beispiel: Mutter sitzt mit Kind im Bus, das Kind springt auf "ich steig jetzt aus Mami!" und läuft auch los. Die Mutter völlig entsetzt hinterher. Ah mami beißt an! Was mach ich jetzt, aussteigen wollt ich ja gar nicht, Mami reagiert aber, mir passiert nicht also raus aus dem Bus, huh ist Mami maulig "du kriegst mich nicht, du kriegst mich nich naa nana naa na! (nasedrehend) ... und wenn das nicht im Keim richtig erzogen wird, lernt das Kind daran immer wieder neuere Facetten, jemanden zu triggern. Je älter um so schlimmer, für diesen Menschen ist das alles ein Spiel, nur das Spielzeug darf dabei nicht "kaputt" gehen. (ein Sadist bringt keinen absichtlich um, dann ist das Spielzeug ja kaputt) ist der mensch kreativlos, behält er das bei und wird bösartig. Diese Vorform findet sich später aber auch in der Sexualität wieder (in der Low-Form, den Partner mit für ihn angenehmen Gefühlen - und vorenthalten dieser - süß zu quälen) oder in der Hardecorevariante SM u.ä.) Aber ansich hat Sadismus mit Sexualität nichts zu tun eher mit einer dunklen animalischen Ader, das gewisse sticheln und nachpieksen. Es ist das Betriebssystem nicht das Textverarbeitungsprogramm (welches das Betriebssystem aber benötigt um zu laufen)

in diesem Zusammenhang:
27. Feb 2016, 11:42 » knallschnute hat geschrieben: (...) Ein Täter hat eben kein Mitgefühl und fühlt auch nicht mit seinem Opfer mit.


Wenn ein Täter nicht verstehen würde, was er auslöst, hätte er keine freude daran. Er weiß genau um den Schmerz und die Pein. Als Beispiel: Angst. Zeigt das Opfer keine Angst, ist es für den Täter uninteressant, er muß sich also mit allen Facetten der Angst beschäftigen, wie er sie auslöst, schührt und steigert. Er weiß was Angst ist, er muß sie ja nicht verspüren aber er kennt sie bestens.

27. Feb 2016, 07:11 » Milka hat geschrieben: (...) Und ich erinnerte mich daran, dass er uns als Kinder "zwangsbeschmust" hatte. Wir wollten nicht, aber er hielt uns fest. Als wir anfingen zu weinen, kitzelte er uns, damit wir lachen mussten. Sonst gefiel es ihm nicht, er wollte, dass wir lachen. (...)


Schrecklich! ... reicht, bitte aufhören! ... Mobbing in Verbindung mit Sadismus ist schon schlimm genug aber das ... dem Kind ist Sexualität noch gar nicht geläufig und kommt es später in die Pubertät oder noch weiter als Erwachsender ... dem ist doch alles genommen! (Spielzeug kaputt, macht ein Sadist nicht) Da ist es wirklich der fehlgeleitete Sexualtrieb des Täters. Ich glaube aber, nicht nur, bizarrer Trieb ist nicht einzig auslösend. Bei Männern gibt es solche, die können sich nicht selbt "regulieren" die laufen dann z.B. regelmäßig in Puffs. Liegt diese Veranlagung vor mit zusätzlichem bizarren Verhalten dann laufen die "Amok" - dauerhaftes Wegschließen ist da einzig möglich, das ist nicht therapierbar. Strafe ist da ein falsches Mittel, lebenslange Isolation zum Schutz der Gesellschaft die richtige Herangehensweise. Die können ja nichts dafür und es ist wirklich so bei Männern. erreichen sie einen gewissen Level, dann rutscht das Hirn in andere Bereiche (diese Eigenschaft nutze ich wiederum, da bin ich ein kleiner Sadist, etwas negatives zum positiven zu verwenden ^^ ) Man muß pädagogisch absolut frühzeitig solche Tendenzen erkennen aber wie will man (am Erstbeispiel Sadismus) erkennen was der heran wachsende aus seiner sadistischen Ader macht? Es ist reine Erziehung, nur das "wie" wurde noch nicht gefunden. Und wenn ich dann sehe wie sehr die Erziehung untergraben wird (Kinder haben alle Rechte wie Erwachsene und Eltern dürfen gar nicht mehr sanktionierend eingreifen) so züchten wir uns eine Gesellschaft heran die an das biblische Babylon erinnert. Sodom und Gomorra! Heute schon gehen Kinder klauen als Mutprobe, verdreschen ihre Eltern wenn sie aufmucken ... wo soll das blos alles hinführen? Wer macht solche Gesetzte? Die selben die militant als Veganer auftreten oder Hühnerfarmen stürmen oder die E-Zigarette verbieten oder (ganz toll! ^^ ) Erfinder der Wuthöhle - ohne Sinn und Verstand, nur von zwölf bis Mittag gedacht, wir werden von Idioten geleitet wie einst Honnecker: "Wir standen kurz vorm Abgrund, aber wir haben einen großen Schritt nach vorn gemacht!"

27. Feb 2016, 11:42 » knallschnute hat geschrieben: (...) Was würde eigentlich passieren, wenn ein Opfer (was wahrscheinlich höchst selten vorkommt) Mitgefühl für seinen Täter entwickelt? Wird der Täter noch in der Lage sein, das Opfer zu schänden, oder ist er dann nicht mehr in der Lage dazu, weil er über dieses fremde Mitgefühl zu seinen eigenen (verdrängten) Empfindungen (Ängsten und Schmerzen) durchdringt? Wäre mal interessant! (...)


Das gibt es sogar und ist nicht selten, das Stockholm-Syndrom.

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Re: Abgründe der Unmenschlichkeiten

Beitragvon vanBloom » 28. Februar 2016, 00:22

Ich denke ihr sprecht von zwei verschiedenen Arten von Tätern. Es gibt beide Sorten.

Sowohl diejenigen welche Doppelgesicht beschreibt. Also die, die ihre Befriedigung gerade durch die Emotionen der anderen gewinnen. Die ohne Emotionen gar nicht zu Tätern werden würden. Das kann ein sehr starker Trieb sein. Es müssen übrigens nicht immer negative Emotionen wie Angst, Panik, Wut, Zorn, Verzweiflung sein. Ziel können auch positive Emotionen sein: Lust, Sehnsucht, Liebe, Glück, Zufriedenheit etc. was natürlich schwierig werden kann, wenn man versucht diese durch Zwang zu erreichen. In diesem Fall kann ein solcher Täter sein Spielzeug durchaus kaputt machen. Übrigens auch dann, wenn ein Opfer resigniert und Angst, Panik, Wut, Zorn verliert. Es funktioniert ja dann nicht mehr wie erwartet. Verliert seinen Wert. Laufen lassen ist in der Regel eine schlechte Option.

Es gibt aber auch psychische Störungen, bei denen haben andere Menschen keinen Wert. Sie werden absolut nicht als empfindsame Wesen wahrgenommen, sondern als Objekte. Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Stein und einem Menschen - außer vielleicht der Nutzen. Aber eine Kaffeemaschine hat auch einen anderen Nutzen als ein Stein. Hier kann es passieren, dass ein Mensch den anderen Menschen schlicht für seine sexuelle Befriedigung benutzt. Er ist sich nicht bewusst dass dieser leidet - und es wäre ihm auch egal. Der Mensch ist nur ein Gegenstand zu Befriedigung. Nicht besser als eine Gummipuppe. So einer würde allerdings seine Opfer kaum "verwahren" geschweige denn einen Buker oder so für das Opfer bauen - höchstens in Leichenform, da es ihm auch egal wäre ob er eine Leiche vögelt oder einen lebenden Menschen. Wenn er anfängt zu stinken wird er eben ausgetauscht. Manchmal auch nicht... so eine Lebensweise kann sehr desensibilisierend sein. Es gibt Fälle da werden abgetrennte Köpfe in Erdlöchern verwahrt und bei Bedarf für Oralsex ausgegraben. Ein anderer Täter hat seinen Opfer Löcher in den Schädel gebohrt um Salzsäure in den Frontallappen zu führen. Er wollte sich "Sexzombies" erschaffen. Er hatte wohl kein Bock auf das Geschrei... aber Leichen wollte er nun auch nicht vögeln.

Natürlich gibt es noch die dritte Art - die stinknormalen Triebtäter. Vergewaltiger. Die, die ihrer Lust nnachgeben, obwohl sie ganz normale Menschen sind ohne Hang zum Sadismus und in vollem Bewusstsein der Emotionen der Opfer. Diese sind mir übrigens am unheimlichsten. Gerade weil es normale Menschen sind, die _trotzdem_ zu Tätern werden. Die ersten beiden Arten kann ich irgendwie verstehen. Die normalen Täter finde ich bedeutend Abstoßender. Sie entscheiden sich bewusst dazu Täter zu sein. Das ist viel grausamer als ein Sadist oder ein Soziopath je sein könnten. Diese haben kaum eine Wahl.
"Wenn der Schnee schmilzt, sieht man, wo die Kacke liegt."
- Rudi Assauer, Focus Nr. 39 (2005)

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Re: Abgründe der Unmenschlichkeiten

Beitragvon krebsi » 29. Februar 2016, 09:58

Also für diejenigen, die glauben, dass der Psychopath oder Soziopath übherhaupt kein Mitgefühl empfinden kann, habe ich hier mal zwei links über neue Forschungen, die genau diese Annahme wiederlegen.

http://www.tagesspiegel.de/wissen/hirnf ... 45950.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 10023.html

Davon gingen Fachleute übrigens früher schon aus, dass Psychopathen (besonders gut organisierte Serienmörder) sich gut in andere hineinversetzen können müssen.
Dann tauchte in den USA irgendwann der Begriff Soziopath auf. Also Psychopathen, die sich gut an die soziale Umgebung anpassen können und zu normale Emotionale Intelligenz fähig sind. Danach wurden alle organisierten Serienmörder mit hohem IQ in die Kategorie Soziopath eingeordnet. Und die reinen Psychopathen hielt man für impulsive, unorganisierte Täter, die ihre Taten im Affekt begehen und meist einen niedrigen IQ aufweisen. Eben weil man davon ausging, dass sie zu keiner sozialen Intelligenz fähig wären, die nötig wäre, um solche Taten zu planen. Denn der IQ hängt oft mit dem EQ zusammen.
Es ist aber auch möglich, dass ein hoher IQ unabhängig von sozialer Intelligenz bestehen kann. Zum Beispiel ausgeprägte Schizoidien oder Asperger Autisten können trotzt mangelden EQ einen hohen IQ haben.
Es ist wahrscheinlich die Kombination von gemütlosen, anästhetischen Akzentuierungen mit emotional-instabilen und dissozialen akzentuierungen, die einen effektiven Soziopathen ausmachen.

Allerdings wurdern die Begriffe Psychopath, Soziopath im laufe der Jahre und je nach Land von vielen Psychiatern, Autoren usw. unterschiedlich und teils wiedersprüchlich definiert. So das Fachleute diese Begriffe gerade deswegen heute kaum noch verwenden.
Wenn wir also hier im Forum die Begriffe Psychopathie oder Soziopathie verwenden, könnte der eine User, je nach Definition des Begriffes, etwas völlig anders verstehen als ein anderer User, dem eine ganz andere Definition des Begriffes vertraut ist.

Heute spricht man in Fachkreisen bei solchen Tätern nur noch von dissozialen (antizozialen) Persönlichkeiten oder maligne Narzissten.
Eine Dissoziale Persönlichkeitsstörung kann übrigens auch bei jeder Persönlichkeitsstörung entstehen wenn noch andere Konstellationen zutreffen. Denn alle Persönlichkeitszüge in ausgeprägter Form führen in der Regel zu Empathiemangel.
Aber Empathiemangel alleine macht noch lange keinen Verbrecher. Dazu müssen wie schon erwähnt, noch andere Komponenten wie emotionale instabilität (aggression, impusivität, wut, angst), Sadismus usw. zusammen kommen.


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