Petry, die nächste Bundeskanzlerin?

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Petry, die nächste Bundeskanzlerin?

Beitragvon cerebrum » 17. Januar 2016, 12:01

In den Nachrichten kann man lesen, dass die AFD nach neuesten Umfragen die drittstärkste Kraft im Bund ist:
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... -Bund.html
Also, wenn diesen Sonntag Bundestagswahl wäre hätten sie etwa 11% der Stimmen.
Diese steigenden Umfragewerte seit Wochen lassen für mich die Frage aufkommen wie es weitergeht.
Denkt ihr der Anstieg wird noch anhalten oder jetzt ist erstmal ein Maximum erreicht mit den etwa 11%?
Wenn es so weiter ginge, könnte die AFD bei der nächsten Wahl sogar stärkste Kraft werden? Mit Frauke Petry als Spitzenkandidatin?
Es gibt schon gewisse Ähnlichkeiten zwischen Petry und Merkel finde ich. Die eine promovierte Chemikerin, die andere promovierte Physikerin, beide mit Magna Cum Laude bestanden. Beide nach dem Mauerfall in den Westen gezogen.
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Re: Petry, die nächste Bundeskanzlerin?

Beitragvon vanBloom » 17. Januar 2016, 19:19

Ich tippe ja auf "von der Leyen" als nächste Kanzlerin. Jedenfalls wenn die große Koaliton (nochmal) überlebt, wäre das durchaus realistisch. Oder sich eine Koalition unter CDU-Führung bildet.

Was die AFD angeht: Ja sie wird noch weiter erstarken. Großteile der Bevölkerung sympatisieren ohnehin mit der Partei - das bedeutet dann aber dass die CDU/CSU diese Wähler verliert.

Aber auch Die Linke wird stärker werden. Das Vertrauen in die SPD und Grüne/B90 nimmt zunehmend ab. Diese Wähler freunden sich sicher nicht mit der AFD an. Außerdem behandeln die Linken im Grunde die selben Themen wie die AFD - nur in anderem Konsens.

Grund sind die Flüchtlingskrise und unbewältigte Probleme damit, eine unfähige und undemokratische EU sowie die zunehmende Terrorgefahr und die Konflikte im nahen Osten (Israel & Palästina, Syrien, IS, Türkei). Auch den Ostkonflikt: Ukraine, Russland und damit verbundene Sanktionen. dürfen wir nicht vergessen. Der hat noch immer Besand, auch wenn er kaum noch Erwähnung findet. Seit zwei Jahren findet nun eine zunehmende Politisierung von vorher unpolitischen Menschen statt. Überall in Deutschland gibt es Demos und Aktionen von Links bis Rechts. Die ja auch zunehmends eskalieren. Das ist schon eine ganze Weile her, das so aktiv auf die Straße gegangen wurde. Da kommen auf jeden Fall neue Wählerstimmen dazu und ein paar unvorhersehbare Variablen. Und bekennende Nichtwähler werden sich zweimal überlegen ob sie ihre Stimme "verschenken" (hoffe ich).

Was ich befürchte ist eine Koalition aus CDU/CSU, FDP, AFD.

Was ich mir wünsche ist eine Koalition Linke, SPD, Grüne.

Beides könnte greifbar werden. Sowohl AFD als auch Die Linke werden alleine nicht Regierungsfähig sein. Erstere Koalition ist leider warscheinlicher. Die SPD weigert sich ja konsequent mit Der Linken zusammenzuarbeiten.

Interessant wäre eine Koalition wie bestehend, mit einer starken Oposition aus AFD und Linken. Dann fliegen die Fetzen. Poppcornzeit!

Grundsätzlich glaube ich wird sich in den nächsten jahren wieder ein Zeitgeist entwicklen wie er zwischen den 60er und 80er in Deutschland bestand hatte. Leider auch mit den Nachteilen (Linker & Rechter Terror).
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Re: Petry, die nächste Bundeskanzlerin?

Beitragvon Geextah » 17. Januar 2016, 22:43

Jemand von der afd als Bundeskanzler...

Spätestens dann sollte man sich überlegen, ob man nicht doch auswandert, bei so einer braunen Partei.

Aber auf kurz oder lang demontiert sich diese Lügenpartei selbst und landet hoffentlich so im Abseits, wie die Reps und die npd...

Da wäre mir sogar noch die kranke Merkel oder von der Leyen lieber...
Aber die Politik als solche ist eh nur eine schlechte Schmierenkomödie.
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Re: Petry, die nächste Bundeskanzlerin?

Beitragvon cerebrum » 18. Januar 2016, 00:00

Was ich befürchte ist eine Koalition aus CDU/CSU, FDP, AFD.


Man kann sowas nie sicher sagen, aber ich würde das extrem anzweifeln. Die CDU hat ziemlich klar gesagt, dass sie nicht mit AFD koalieren möchten. Natürlich kann sich sowas immer ändern, aber das wäre wirklich unerwartet.
Was auch erstaunlich ist, dass scheinbar hauptsächlich die SPD an die AFD Wähler verliert. Während die CDU nicht soviele Umfragewerte eingebüßt hat.
Das wahrscheinlichste für die nächste Wahl ist eine erneute Schwarz-Rote Regierung mit der AFD in der Opposition. Es sei denn auch schwarz-rot kann bis dahin keine Mehrheit mehr bilden.
Wie es dann aussehen wird kann ich nicht vorhersagen. Vielleicht eine Koalition aus rot-schwarz- gelb und / oder grün. Eine Regierung aus rot und linke ist ebenfalls so gut wie sicher ausgeschlossen, da die roten mit den linken nicht regieren wollen.

Aber auf kurz oder lang demontiert sich diese Lügenpartei selbst und landet hoffentlich so im Abseits, wie die Reps und die npd.


Das hängt meines Erachtens sehr davon ob wie stark das Thema Flüchtlinge z. B. zum Zeitpunkt der Bundestagswahl noch aktuell ist.
Da dieses Problem doch langanhaltend zu sein scheint, könnte es auch 2017 noch großes Thema sein.
Verschwindet das Thema jedoch in der Versenkung, dann werden auch die Umfragewerte für die AFD sinken und die Partei wird in Vergessenheit geraten.
Ich muss zugeben, dass ich hier nicht ganz neutral bin, da ich schon ein Fan von politischem Umschwung bin, es mich erfreut, wenn sich linke aufregen und Frauke Petry auch ein wenig sexy finde. ;-)
Weiterhin stört mich die Unterdrückung der Meinungsfreiheit. Diese manipulativ aufgebauten Fernsehbeiträge in denen der Bürger praktisch erzogen wird die AFD nicht zu wählen und wo diese "Experten" dann immer zu Rate gezogen werden Aussagen auf Rechtsradikalität abzuklopfen. Meist irgendein Professor eines Fachgebiets, der dann interviewed wird und er muss dann erklären ob Aussage XY rechtsradikal ist. Was schon teilweise ja etwas unfreiwillig komisch daherkommt und amüsant ist. Aber es entspricht nicht meinem Verständnis von Meinungsfreiheit. Die ist hier in DE nicht so richtig gegeben, da wir so ein Verständnis von verfassungsfeindlichen Auffassungen und Symbolen haben, was es etwa in den USA nicht gibt. Ich finde ja jegliche Meinung hat Anspruch und Anrecht darauf frei diskutiert zu werden und bin auch gegen jegliche Zensur. Und wenn ich die Medien so empfinde, dass sie einen Gleichschaltungskurs fahren, dann reagiere ich auch mitunter trotzig und wähle dann gerade extra die Partei, die man mir suggerieren will nicht zu wählen.
Hier ist ein gutes Beispiel eines solchen Beitrags: https://www.youtube.com/watch?v=vo3ZBsQyWiw
Wo dann dem "dummen" Bürger genau erklärt wird warum die Partei rechts ist und daher BÖSE. Eigentlich ist das nicht legitim eine einzelne Partei rauszustellen. Außerdem weiß jeder halbwegs gebildete und intelligente Mensch, dass die Partei rechtspopulistisch ist. Daher werden intelligente Zuschauer sofort aus Trotz jetzt AFD wählen, da sie sich durch diese mediale Bevormundung im Intellekt beleidigt fühlen.
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Re: Petry, die nächste Bundeskanzlerin?

Beitragvon vanBloom » 18. Januar 2016, 00:33

Daher werden intelligente Zuschauer sofort aus Trotz jetzt AFD wählen, da sie sich durch diese mediale Bevormundung im Intellekt beleidigt fühlen.


Würd ich im Leben nicht tun - obwohl ich mich für halbwegs pfiffig halte :D Wer die AFD aus Trotz wählt, der sieht die damit verbundene Gefahr nicht. Das ist schlicht kindisches Verhalten. Wer sie aus Überzeugung wählt, dem kann man das kaum verwehren, scheiße finden kann man das trotzdem. Und das darf man dann auch äußern.

Man muss dazu sagen, dass die AFD ja lange Zeit zwar am rechten Rand der Mitte befunden hat. Aber eben nicht rechtspopulistisch und schon gar nicht rechtsradikal war. Sie stand immer sehr auf der Kippe und es war erstmal abzuwarten in wie fern sich da was tut. Die gemäßigten Mitglieder der AFD haben den Kampf mittlerweile verlohren. Es gibt nur noch ein paar parteiinterne Scharmützel. Die letzten Versuche zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Sie radikalisiert sich zunehmend und ziemlich schnell. Das haben nur leider viele Wähler noch nicht kapiert. Oder es ist, wie du sagst Trotzverhalten, da die Partei schon in einer Phase aus allen Rohren beschossen wurde, als noch gar nicht sicher war, wie es endet. Mittlerweile sind derlei Anschuldigen allerdings durchaus berechtigt.

Ohne die Flüchtlingskrise und ohne die Terroranschläge von Frankreich im letzten Jahr, hätte sich die AFD vermutlich sogar anders entwickelt.

Bleibt zu hoffen, dass die Menschen die Trotzphase überwinden und nicht allzuviele Andere überbleiben. Ich fürchte aber, die meisten der Wähler stehen tatsächlich dafür ein.

Zur Meinungsfreiheit:

Meinungsfreiheit ist wichtig. Eine gute Debatte braucht eben unterschiedliche Meinungen. Ohne findet niemals ein konstruktiver Prozess statt. Meinungsfreiheit kann und darf aber nicht uneingeschränkt gültig sein. Meinungsfreiheit endet da, wo sie der Würde, der Unversehrtheit oder der Freiheit anderer Menschen Schaden zufügt oder eben dazu geeignet ist. Also u.a. Beleidigung, Hetze und rassistische Äußerungen.

Das bedeutet wiederum natürlich nicht, dass jede rechte Äußerung automatisch hetzerisch oder rasisstisch sein muss. Auch dieses politische Spektrum muss man grundsätzlich ertragen. Man darf aber gegenwirken.

Die CDU hat ziemlich klar gesagt, dass sie nicht mit AFD koalieren möchten.

da die roten mit den linken nicht regieren wollen.


Hmm... ja genau. "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten." Oder etwas frischer: "Die Bundesregierung ist der Überzeugung das es im Syrienkonflikt keine militärische Lösung geben kann."

Ich geb mal so gar nix auf das, was unsere Polis von sich geben. Wenn es ihnen hilft an der Macht zu bleiben, vergessen sie sehr schnell wofür sie mal eingestanden haben.

Die Position von SPD zu Linke und CDU zu AFD sind taktische Mittel damit wankelmütige Wähler bei ihnen bleiben, anstatt auf eine Koalition zu setzen und dementsprechend zu wählen. Wenn die Beiden Parteien eine ernstzunehmende Oposition zu werden drohen, wird sich das ganz schnell ändern.
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Re: Petry, die nächste Bundeskanzlerin?

Beitragvon cerebrum » 18. Januar 2016, 00:57

Ich denke auch aus Überzeugung gibt es ein Problem. Denn wer etwa die AFD wählen möchte, weil er denkt die Zuwanderungspolitik ist nicht finanzierbar, der hat keine Alternative (siehe: https://www.youtube.com/watch?v=LReQKPMzXfA und hier: http://www.wiwo.de/politik/konjunktur/h ... 718-6.html). Was jetzt etwas ironisch ist, da die "Alternative" keine Alternative hat... aber egal. ;-)
Denn dieser Wähler hat ganz legitime Gründe eine Partei zu wählen, die seiner Meinung entspricht. Und er kann dann nichts anderes wählen als AFD, da es keine andere Partei gibt, die eine Chance hätte in Landtäge und den Bundestag einzuziehen und diese Ansicht vertritt.

Meinungsfreiheit ist wichtig. Eine gute Debatte braucht eben unterschiedliche Meinungen. Ohne findet niemals ein konstruktiver Prozess statt. Meinungsfreiheit kann und darf aber nicht uneingeschränkt gültig sein. Meinungsfreiheit endet da, wo sie der Würde, der Unversehrtheit oder der Freiheit anderer Menschen Schaden zufügt oder eben dazu geeignet ist. Also u.a. Beleidigung, Hetze und rassistische Äußerungen.


Erstmal bin ich anderer Meinung. Ich weiß nicht wer das gesagt hat, aber ich stimme dem zu, dass die einzige Einschränkung der Meinungsfreiheit, die denkbar wäre "Feuer!" in einem vollbesetzten Theater zu rufen. Und selbst da würde ich noch ein Auge zudrücken. Worte können niemandem Schaden zufügen. Selbst mental nicht, da jeder ja auch seine eigene Meinung dem entgegen halten kann.
Was sollte bitte Beleidigung, Hetze und rassistische Äußerungen bewirken? Gar nichts..
Es sei denn man ruft direkt zum Mord oder Gewalt auf, spezifisch auf gewisse Personen gerichtet, was dann strafbar ist. Aber alles andere ist für mich freie Meinungsäußerung. Wann immer man eine Meinungsäußerung und sei sie "rassistisch" (wo schon das Problem besteht, wie man rassistisch definiert) verbietet, legt man sich selbst Einschränkungen auf. Denn ich kann dann nicht mehr hören oder lesen was jemand sagt, weil er stumm gemacht wurde. Das würde ich aber gerne alleine entscheiden, ob ich mir das anhören will oder nicht.
Was das Problem aufwirft wer der Zensor sein soll, der entscheidet was ich lesen und hören darf und was nicht.
Ich will keinen Zensor! Auf gar keinen Fall, denn ich will die Freiheit haben selbst zu entscheiden was ich höre / lese und in Erfahrung bringe.
Ergänzend: Nachdem ich heute über diese Charlie Hebdo Karikatur gelesen habe, hatte ich den Eindruck, dass gerade wir in Deutschland große Probleme haben Meinungsfreiheit zu begreifen. Denn da war wieder diese Diskussion "wie weit darf Kunst gehen" und "was sind die Grenzen der Meinungsfreiheit" etc.. Die Antwort auf diese Frage muss unbedingt endlich bei den Deutschen ankommen. Erstens, die Kunstfreiheit ist einfach die Kunstfreiheit. Mit anderen Worten Kunst darf so weit gehen wie sie will in ihrem Ausdruck. Und zweitens es gibt keine Grenzen der Meinungsfreiheit. Die darf es gar nicht geben.

Weiterhin ergänzend: Ich denke es besteht überhaupt keine Gefahr, wenn die AFD gewählt werden sollte. Selbst wenn sie an der Regierung wären. Wenn sie Mist bauen kann man sie in der nächsten Legislaturperiode abwählen. Ganz einfach. Man sollte sich einfach mal entspannen.
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Re: Petry, die nächste Bundeskanzlerin?

Beitragvon vanBloom » 18. Januar 2016, 01:51

Ja. Das haben die Menschen in den 1920er auch gemeint. Und heute fragen wir "Wie konntet ihr das nicht sehen? Warum habt ihr nichts unternommen?".

Das ist nun natürlich ein überspitzter Vergleich - dennoch: Es ist eine reale Gefahr. Immer. In jeder Regierungsform.


Ich weiß auch nicht vom wem das mit dem "Feuer!" im Theater kommt, ich nehme aber mal stark an das ist metaphorisch zu verstehen. Was passiert wenn du in einer Menschenmenge laut "Feuer!" rufst? Panik bricht aus. Eine Menschenmenge in Panik ist nicht witzig.

Was ist Rasissmus anderes als "Feuer!" im Theater zu rufen - nur im großen Stil?

Du kannst doch die Auswirkungen derzeit wunderbar beobachten. Bürgerwehren, PEGIDA, Flüchtlingsheime brennen, Dönerläden werden auseinandergenommen, Hooligans randalieren, Menschen niedergestochen oder zusammengeschlagen, Selbsjustiz im Wochentakt.

2014 gab es "nur" ~ 200 Übergriffe auf Asylheime. 2015 waren es über 900. Die sontigen Übergriffe auf Ausländer spiegeln das wieder.

Vor all diesen Handlungen stehen immer erst Worte (Hetze auf Facebook, oder unglückliche Medienberichte beispielsweise). Worte führen zu Angst und Hass. Angst und Hass führen zu Gewalt. Und wenn in einer Gesellschaft Rasissmus offen toleriert wird, ist die Schwelle diese Gewalt umzusetzen noch viel niedriger.

Das ist durchaus eine reale Gefahr. Menschen sind so simpel zu manipulieren. Besonders in der heutigen Zeit.

Sagen wir es so:

Meinungsfreiheit ist uneingeschränkt.

Aber

Nicht jedes Wort ist eine Meinung. Und man kann einfach nicht alles unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit rechtfertig. Manches ist halt einfach was es ist: Hetze. Propaganda. Lüge. Manipulation. Aber lange keine Meinung.

Beispiel?

Jemand erfindet einen Bericht. Schlagzeile: "10 Jähriges Mädchen von Moslem vergewaltigt" - er verbreitet diesen Bericht. Denkt sich eine Story dazu frei aus. Nichts davon ist geschehen. Der einzige Sinn dieser Aktion ist es den Hass auf Moslems zu schüren. Und: Es funktioniert.

Solche Fälschungen passieren täglich.

Willst du das mit Meinungsfreiheit rechtfertigen? Wenn ja: Wo ist die Meinung?

Die Grenzen der Meinungsfreiheit sind doch somit recht eindeutig. Die Grauzone relativ klein.
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Re: Petry, die nächste Bundeskanzlerin?

Beitragvon cerebrum » 18. Januar 2016, 02:25

Ja. Das haben die Menschen in den 1920er auch gemeint. Und heute fragen wir "Wie konntet ihr das nicht sehen? Warum habt ihr nichts unternommen?".

Das ist nun natürlich ein überspitzter Vergleich - dennoch: Es ist eine reale Gefahr. Immer. In jeder Regierungsform.


Ne, das ist keine reale Gefahr. Es wird kein Ermächtigungsgesetz mehr geben. Wir haben keine Weimarer Republik mehr. Außerdem ist der Teil über den zweiten Weltkrieg im Geschichtsunterricht scheinbar echt die einzige Schulstunde wo alle aufgepasst haben. Ich bin mir sicher jede Ideologie könnte Fuß fassen, weil die Menschen wirklich doof genug sind dafür. Aber keine rechte Ideologie.

Du kannst doch die Auswirkungen derzeit wunderbar beobachten. Bürgerwehren, PEGIDA, Flüchtlingsheime brennen, Dönerläden werden auseinandergenommen, Hooligans randalieren, Menschen niedergestochen oder zusammengeschlagen, Selbsjustiz im Wochentakt.

2014 gab es "nur" ~ 200 Übergriffe auf Asylheime. 2015 waren es über 900. Die sontigen Übergriffe auf Ausländer spiegeln das wieder.

Vor all diesen Handlungen stehen immer erst Worte (Hetze auf Facebook, oder unglückliche Medienberichte beispielsweise). Worte führen zu Angst und Hass. Angst und Hass führen zu Gewalt. Und wenn in einer Gesellschaft Rasissmus offen toleriert wird, ist die Schwelle diese Gewalt umzusetzen noch viel niedriger.


Sorry, aber hier kann ich dir nicht mehr folgen. Das ist einfach ausgemachter Unsinn. Niemand kann nach dieser Logik zurückverfolgen welches "Wort" so eine fiktionales Szenario ausgelöst hat, wo eine Aussage dann zu einer Gewalttat geführt hat. Wenn man so denkt, dann muss man jede freie Rede verbieten.
Es schließt nicht nur Meinungsäußerungen ein. Freie Rede ist freie Rede.
Ich würde sagen es ist vielmehr eher eine unterdrückte Redefreiheit, die dann zum Aufstauen von Emotionen führen kann und zu solchen Taten. Auch aus Hilflosigkeit. Hetze und Rassismus können einen karthartischen Effekt haben. Was dann sogar zur Verhinderung von Gewalttaten beitragen kann. Es gibt Studien im Zusammenhang mit gewaltätigen Videospielen, dass auch diese einen karthartischen Effekt haben. Die Unterdrückung solcher Impulse und die Zensur führen oft zu Gewaltausbrüchen.

Jemand erfindet einen Bericht. Schlagzeile: "10 Jähriges Mädchen von Moslem vergewaltigt" - er verbreitet diesen Bericht. Denkt sich eine Story dazu frei aus. Nichts davon ist geschehen. Der einzige Sinn dieser Aktion ist es den Hass auf Moslems zu schüren. Und: Es funktioniert.

Solche Fälschungen passieren täglich.

Willst du das mit Meinungsfreiheit rechtfertigen? Wenn ja: Wo ist die Meinung?


Er verbreitet einen Bericht und erfindet etwas dazu. Tut mir leid, aber ich sehe keinen Straftatbestand, der hier erfüllt sein könnte. Und ich fände es gefährlich zu verbieten, dass sich Leute Stories ausdenken und verbreiten. Das könnte dann Folgen haben für die Kunstfreiheit. Schließlich laufen darunter auch Geschichten, die ein Schriftsteller verfasst. Werden dann als nächstes Bücher zensiert? Das endet schnell in einer 1984 Vision diese Vorstellung. Eine Finte lässt sich doch leicht widerlegen. Warum gleich überreagieren und die Redefreiheit einschränken. Ich kann diesen Impuls nicht nachvollziehen und werde auch nie können...
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Re: Petry, die nächste Bundeskanzlerin?

Beitragvon vanBloom » 18. Januar 2016, 15:08

Vielleicht hast du es mitbekommen. Ich habe heute Morgen schon eine lange Antwort geschrieben - und sie dann wieder gelöscht. Ich habe im Nachhinein beschlossen, dass dies keine Antwort wert ist.

Ich bin mir bei dir nie sicher ob du wirklich ernst meinst, was du von dir gibst, ob es ein "intelektuelles Spiel" für dich ist absurde Thesen zu vertreten oder ob du die Leute schlicht verscheißerst.

Das es deine ernsthafte Meinung ist kann ich nicht glauben. Die Art wie du sie vertrittst würde deinen Verstand beleidigen und wäre weit unter deinem Niveau. Nun gut... dann wäre es deine Meinung, die mir nicht gefallen muss, die ich für naiv halte - die dir aber zusteht. Dann will ich mich nicht weiter damit befassen.
Wenn es ein Spiel ist, mache ich gerne mit. Ich habe Spaß an sowas, denn es übt die Allgemeinbildung, hilft beim Reflektieren und erhöht den Debatten-Skill. Dann gib dir aber bitte mehr Mühe mit deinen Argumenten. Da hätte ich dann gerne eine Herausforderung.
Wenn du dir allerdings einfach einen Spaß draus machst: Ich habe nicht gerne das Gefühl, ich werde nicht ernst genommen und verschaukelt. Das bleidig dann meinen Verstand und ist weit unter meinem Niveau und dem der meisten hier. Und es verschwendet aller Beteiligten Zeit.

Also. Bis zum nächsten Thema. Werde ja dann erschließen können was es ist.
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Re: Petry, die nächste Bundeskanzlerin?

Beitragvon cerebrum » 18. Januar 2016, 16:17

Ich bin mir bei dir nie sicher ob du wirklich ernst meinst, was du von dir gibst, ob es ein "intelektuelles Spiel" für dich ist absurde Thesen zu vertreten oder ob du die Leute schlicht verscheißerst.

Das es deine ernsthafte Meinung ist kann ich nicht glauben. Die Art wie du sie vertrittst würde deinen Verstand beleidigen und wäre weit unter deinem Niveau. Nun gut... dann wäre es deine Meinung, die mir nicht gefallen muss, die ich für naiv halte - die dir aber zusteht. Dann will ich mich nicht weiter damit befassen.
Wenn es ein Spiel ist, mache ich gerne mit. Ich habe Spaß an sowas, denn es übt die Allgemeinbildung, hilft beim Reflektieren und erhöht den Debatten-Skill. Dann gib dir aber bitte mehr Mühe mit deinen Argumenten. Da hätte ich dann gerne eine Herausforderung.
Wenn du dir allerdings einfach einen Spaß draus machst: Ich habe nicht gerne das Gefühl, ich werde nicht ernst genommen und verschaukelt. Das bleidig dann meinen Verstand und ist weit unter meinem Niveau und dem der meisten hier. Und es verschwendet aller Beteiligten Zeit.


Kann ich jetzt ganz ehrlich nicht verstehen. Nein, es ist kein Spiel, ich habe wirklich nur ernsthaft versucht auf deinen Beitrag zu antworten.
Ich habe jetzt gerade aber die Theorie, dass ich mich vielleicht einfach nicht so richtig gut ausgedrückt habe? Ein Missverständnis oder so?
Jedenfalls wundert mich schon enorm, dass du denkst ich meine nicht ernst was ich schreibe. Das wäre ja dann auch Zeitverschwendung, wenn man mich gar nicht ernst nimmt.

Zu dem Thema kann ich noch anführen, dass ich schon öfter im amerikanischen Fernsehen solche Reden gehört habe von der KKK. Voller Rassismus und Hass sind diese Reden. Außerdem tragen die Mitglieder solcher Gruppen Hakenkreuze, denn in den USA gibt es keine verfassungsfeindlichen Symbole.
Und weißt du was? Es funktioniert. In den Fernsehbeiträgen ist es nicht mehr nötig dem Zuschauer zu erklären was für Abschaum diese Leute sind. Denn sie offenbaren sich ja ganz offen selbst und jeder sieht es und hört es.
Deutlich besser als wenn freie Rede verboten ist und man dann so unterschwellig und hintenherum den Rassismus hört. Und durch die Unterdrückung sich Gewalt aufstaut. Ich finde das mit der Katharsis macht wirklich Sinn. Lieber die Gewalt digital in Videospielen ausleben als real. Und lieber ein haufen Mist labern als reale Taten zu begehen. Deswegen sollte freie Rede nicht verboten werden. Ich frag mich was jetzt so ungewöhnlich an dieser Sichtweise ist?

Ergänzung: Vielleicht hilft es sich etwas mit der Geschichte der freien Rede in den USA auseinanderzusetzen.
https://www.aclu.org/freedom-expression-0
Der link könnte hilfreich sein. Es geht um die Diskussion gewisser "hate speech" Gesetze, die in den USA zum ersten mal in der Geschichte eine signifikante Beschränkung der freien Rede bedeuten.
Denn an sich ist sogar das was der KKK von sich gibt und Nazis, also offener Rassismus, freie Rede.
Es ist interessant sich das genau anzusehen am Beispiel einer Ur-Demokratie wie den USA. Wir haben wegen unserem Grundgesetz eine etwas verquere Sichtweise auf dieses Thema. Davon sollte man sich aber nicht blenden lassen.

"The ACLU has often been at the center of controversy for defending the free speech rights of groups that spew hate, such as the Ku Klux Klan and the Nazis. But if only popular ideas were protected, we wouldn't need a First Amendment. History teaches that the first target of government repression is never the last. If we do not come to the defense of the free speech rights of the most unpopular among us, even if their views are antithetical to the very freedom the First Amendment stands for, then no one's liberty will be secure. In that sense, all First Amendment rights are "indivisible."

Censoring so-called hate speech also runs counter to the long-term interests of the most frequent victims of hate: racial, ethnic, religious and sexual minorities. We should not give the government the power to decide which opinions are hateful, for history has taught us that government is more apt to use this power to prosecute minorities than to protect them. As one federal judge has put it, tolerating hateful speech is "the best protection we have against any Nazi-type regime in this country.""
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