WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

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Inertia

Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Inertia » 28. August 2015, 23:03

Und ich dachte schon ich wäre der einzige, der sich über Seuchen und Naturkatastrophen freut.

Ob man das nun egoistisch nennen soll? Finde ich nicht. Mit so einer globalen Pandemie (oder noch besser einem Weltuntergang) wäre unterm Strich der ganzen Welt geholfen. Egoistisch bin ich trotzdem. Jeder der es nicht ist, ist in meinen Augen selbst schuld, oder gibt seinen Egoismus einfach nicht zu. Nach mir die Sintflut. Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.

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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Sereniti » 29. August 2015, 00:49

Über Naturkatastrophen freue ich mich zwar nicht, da diese kaum nachhaltige Wirkung erzielen und in Relation dazu zu viel Leid verursachen, aber ich würde mich über einen geregelten langsamen Rückgang der Weltbevölkerung 'freuen'.
Was ist es, dieses aus sich diffus überlappenden und gegenseitig beeinflussenden Teilen bestehende Etwas.

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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Indigocat » 29. August 2015, 11:13

28. Aug 2015, 23:03 » Inertia hat geschrieben:. Egoistisch bin ich trotzdem. Jeder der es nicht ist, ist in meinen Augen selbst schuld, oder gibt seinen Egoismus einfach nicht zu. Nach mir die Sintflut. Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.


So kann, denke ich, nur jemand denken und reden, der keine eigenen Kinder hat. Wer Kinder hat, wünscht seinen Kindern alles andere als die Sintflut und eine kaputte Welt. Und wenn die Kinder auch noch studien- oder berufsbedingt in der ganzen Welt zu Hause sind, werden Naturkatastrophen sehr schnell zur persönlichen Katastrophe. Meine Kinder sollen ein zufriedenes, glückliches Leben führen - und auf jeden Fall einen besseren Start haben, als ich ihn hatte. Vielleicht bin ich deshalb aber trotzdem egoistisch und gestehe mir das nur nicht ein? :rätseln:
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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon MirrorMirror » 29. August 2015, 13:47

29. Aug 2015, 11:13 » Indigocat hat geschrieben:So kann, denke ich, nur jemand denken und reden, der keine eigenen Kinder hat. Wer Kinder hat, wünscht seinen Kindern alles andere als die Sintflut und eine kaputte Welt.


Lass uns gemeinsam nach Syrien, in den Irak, nach Afghanistan gehen. Dort bringen Leute mit Kindern Leute mit Kindern um. Natürlich will jeder für seine Kinder nur das Beste. Das Maß gilt aber regelmäßig nicht für Kinder anderer Leute. X-fach gilt das nicht einmal für die eigene Tochter. In Indien, Nepal, Pakistan, Bangladesch minderjährig an ältere Männer verkauft und verheiratet und damit als unnützer Fresser aus dem Haus. Das Schicksal der Mädchen kümmert dann keinen mehr. Zurück können sie nicht, das ist Schande für die Familie.

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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Indigocat » 29. August 2015, 16:17

29. Aug 2015, 13:47 » MirrorMirror hat geschrieben:In Indien, Nepal, Pakistan, Bangladesch minderjährig an ältere Männer verkauft und verheiratet und damit als unnützer Fresser aus dem Haus. Das Schicksal der Mädchen kümmert dann keinen mehr. Zurück können sie nicht, das ist Schande für die Familie.


Viele Familien wollen das auch gar nicht, ihre Töchter verheiraten. Sie stehen aber unter hohem gesellschaftlichen Druck und haben mit Repressalien zu rechnen, wenn sie dem Werben des zukünftigen Bräutigams nicht nachgeben. Oft werden die Mädchen vom Verschmähten dann mit Säure überschüttet. In Indien werden die Mädchen zudem nicht verkauft, im Gegenteil, sie müssen eine hohe Mitgift mitbringen. Für die Bräutigamsfamilie ein lohnenden Geschäft, nicht selten wird die junge Frau umgebracht und die nächste Mitgift erpresst. Dahinter steckt leider oft die Mutter des Bräutigams. In vielen islamischen Gesellschaften und auch in Indien gewinnt die Frau erst einen Wert, wenn sie einen Sohn geboren hat. Logischerweise hängt sie dann besonders an ihrem Sohn (ihren Söhnen) und gibt ihn (sie) nicht frei. Die psychischen Störungen, die aus so einer ungesunden Mutterbindung beim jungen Mann entstehen, brauche ich an dieser Stelle nicht zu beschreiben. Das erklärt aber auch die Brutalität und Rücksichtslosigkeit überdurchschnittlich vieler Männer aus Gebieten, in denen die Frau keinen Stellenwert hat. Der nächste Schritt in eine gerechtere Welt müsste sein, an der Gleichberechtigung von Mann und Frau zu arbeiten und den Frauen die Möglichtkeit zu geben, Liebe durch ihren Partner und Mann und erfahren und auch schon als Tochter in den Ursprungsfamilien und sich gesellschaftliche Anerkennung und Achtung selber erarbeiten zu können.
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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Inertia » 29. August 2015, 17:15

29. Aug 2015, 11:13 » Indigocat hat geschrieben:Meine Kinder sollen ein zufriedenes, glückliches Leben führen - und auf jeden Fall einen besseren Start haben, als ich ihn hatte.


Weißt du, was das Lustige daran ist? Deine Kinder werden später mal (oder auch jetzt schon) mit genau denselben Argumenten und Zielen eigene Kinder bekommen und großziehen. Das geht dann immer so weiter.

Eine Welt, in der immer mehr Menschen immer mehr Waren produzieren und nach immer größerem Wohlstand streben. Eine Idee, die vollkommen sinnlos und von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber Eintagsfliegen machen es genauso. Die leben nur, um Nachwuchs zu zeugen, der später dann das selbe einzige Ziel hat. Das hat nichts mit Leben zu tun, sondern mit reiner Existenz.

Ich halte Kinder kriegen tatsächlich für eines der egoistischsten Dinge, die man machen kann. Dass die meisten Menschen das anders sehen, stört mich aber nicht großartig, ich werde ja auch nicht ewig leben.

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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Indigocat » 29. August 2015, 18:04

29. Aug 2015, 17:15 » Inertia hat geschrieben:
29. Aug 2015, 11:13 » Indigocat hat geschrieben:Meine Kinder sollen ein zufriedenes, glückliches Leben führen - und auf jeden Fall einen besseren Start haben, als ich ihn hatte.


Weißt du, was das Lustige daran ist? Deine Kinder werden später mal (oder auch jetzt schon) mit genau denselben Argumenten und Zielen eigene Kinder bekommen und großziehen. Das geht dann immer so weiter.


Vielleicht, vielleicht auch nicht? Woher weißt du, ob mit ein "besserer Start" Konsum und Wohlstand gemeint ist? Mir persönlich hat materiell nichts gefehlt als Kind, wohl aber Liebe und Zuneigung und die Anerkennung von mir als Persönlichkeit. Meine Mutter hat mich tatsächlich aus egoistischen Gründen "erschaffen", sie brauchte ein Vorzeigeprojekt, einen Lieferanten für ihre narzisstische Zufuhr und einen dienstbaren Geist.

29. Aug 2015, 17:15 » Inertia hat geschrieben:Eine Welt, in der immer mehr Menschen immer mehr Waren produzieren und nach immer größerem Wohlstand streben. Eine Idee, die vollkommen sinnlos und von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist..


Natürlich, völlig sinnlos, aber keine Idee und nicht erfunden. Es hat sich eben so entwickelt, außer du glaubst an Gott. Einzig der bewusste Mensch ist in der Lage, zu entscheiden, ob er gut oder böse sein will, ob er Kinder haben will oder nicht, ob er in Wohlstand leben will und die Ressourcen der Natur ausbeuten oder ob er bescheiden, zurückgezogen und sehr sparsam lebt. Das bleibt jedem selbst überlassen.

29. Aug 2015, 17:15 » Inertia hat geschrieben:Ich halte Kinder kriegen tatsächlich für eines der egoistischsten Dinge, die man machen kann. Dass die meisten Menschen das anders sehen, stört mich aber nicht großartig, ich werde ja auch nicht ewig leben.


Ich habe meine Kinder bekommen, da war ich noch so jung, dass ich da einfach nicht darüber nachgedacht habe. Ich wollte eben Kinder und ich wollte eine heile Familie, die ich selber nicht hatte. Stände ich heute mit meinen Wissen und meiner Erfahrung vor dieser Entscheidung, ich würde meinen Kindern diese Welt nicht zumuten. Aber weißt du was, ich bin total froh, dass ich meine Kinder habe. Nichts geschieht zufällig.

Ja kommt auf die Gründe an, warum jemand Kinder bekommt, wer seine Kinder nur zur Erfüllung seiner narzisstischen Bedürfnisse nutzt, entspricht tatsächlich deinem Denkschema. Wahrscheinlich ist es dir mit deinen Eltern auch ähnlich gegangen, das ist sehr schade.

Kinder brauchen sehr viel Liebe und kosten sehr viel Kraft und irgendwann sind sie fort, darüber sollte man sich von Anfang an im Klaren sein und nicht klammheimlich an Hilfe und Unterstützung in Alter denken....
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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Inertia » 29. August 2015, 18:33

29. Aug 2015, 18:04 » Indigocat hat geschrieben:wer seine Kinder nur zur Erfüllung seiner narzisstischen Bedürfnisse nutzt, entspricht tatsächlich deinem Denkschema. Wahrscheinlich ist es dir mit deinen Eltern auch ähnlich gegangen


Ja, ist es. Und meinen Erfahrungen nach läuft es fast immer so. ICH WILL eben Kinder haben. Weil sie ja so süß sind, weil die anderen auch alle welche haben oder weil ich sonst wahrscheinlich auch nichts Nennenswertes mehr auf die Reihe kriegen werde und ich dann was vorzuzeigen habe. Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich noch nie andere Argumente dafür gehört, ich glaube sogar es gibt gar keine anderen. Ich will eben, nichts anderes hört man. Und trotz aller Statistiken und bekannten Problemen auf dieser Welt so naiv zu sein und an diesem Wunsch festzuhalten, ist purer Egoismus.

Ob man den Kindern nun materiellen oder zwischenmenschlichen Luxus bieten will, ist unterm Strich auch egal. Man hatte ne scheiß Kindheit, versucht es selbst besser zu machen, schafft es höchstwahrscheinlich nicht, und dann geht es eine Generation später wieder von vorne los. Eintagsfliegen eben. Der Unterschied ist nur der: Eintagsfliegen können ihr Handeln nicht bewusst hinterfragen und die Absurdität des Ganzen somit nicht erkennen. Menschen könnten es. Trotzdem tun es die allermeisten nicht. Das ist es, was mich so ärgert und im laufe der Jahre zum absoluten Misanthropen gemacht hat.

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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Indigocat » 29. August 2015, 18:52

29. Aug 2015, 18:33 » Inertia hat geschrieben:Menschen könnten es. Trotzdem tun es die allermeisten nicht. Das ist es, was mich so ärgert und im laufe der Jahre zum absoluten Misanthropen gemacht hat.


Eben, über Dinge, die ich nicht ändern kann, würde ich versuchen, mich nicht zu ärgern, sondern diese auszublenden. Schließlich hat man nur ein Leben. Was anderes ist, wenn man die Dinge ändern kann und sich dazu berufen fühlt, dann sollte man das aber auch aktiv tun.

Letztendlich ist es doch sch... egal, ob sich die Menschheit in ihrer Maßlosigkeit selber ausrottet und ob irgendwann eine Naturkatastrophe das erledigt. Es werden sich neue Tiere entwickeln und auch neue Gesellschaften mit ganz anderen Lebewesen, die Erde wird vergehen und es werden sich neue Welten entwickeln...
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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Indigocat » 29. August 2015, 19:13

29. Aug 2015, 18:33 » Inertia hat geschrieben:
Ja, ist es. Und meinen Erfahrungen nach läuft es fast immer so. ICH WILL eben Kinder haben. Weil sie ja so süß sind, weil die anderen auch alle welche haben oder weil ich sonst wahrscheinlich auch nichts Nennenswertes mehr auf die Reihe kriegen werde und ich dann was vorzuzeigen habe. Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich noch nie andere Argumente dafür gehört, ich glaube sogar es gibt gar keine anderen. Ich will eben, nichts anderes hört man. Und trotz aller Statistiken und bekannten Problemen auf dieser Welt so naiv zu sein und an diesem Wunsch festzuhalten, ist purer Egoismus.


Ja, aber die Leute aus ärmeren Ländern haben keine Wahl, die werden einfach schwanger, ob sie wollen oder nicht. (In allen hochentwickelten Ländern ist ja die Geburtenrate schon unter die Selbsterhaltungsgrenze gefallen.)Und da sollte man auch den Sexualtrieb nicht unterschätzen, das ist ja auch eins der wenigen Vergnügen, die kostenlos sind. Mutter Natur hat das schon so eingerichtet, dass eine nüchtern betrachtet so eklige Sache so viel Spaß macht, sonst hätten es die Menschheit und viele Tierarten nicht bis hierher geschafft. Und auch so mancher GV und manches Kind ist sicher nicht auf freiwilliger Basis entstanden, denn wo es kein Recht und keine Gesetze gibt, gilt das Recht des Stärkeren. Und letztendlich hat es SunlessDawn ja schon bereits erwähnt, ursprünglich war gar nicht vorgesehen, dass so viele Individuen überleben.
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