WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon MirrorMirror » 31. August 2015, 20:47

31. Aug 2015, 19:09 » Inertia hat geschrieben:Außerdem finde ich es fragwürdig nur deshalb Kinder zu machen, damit man auch geliebt wird. Das ist ja mindestens genauso egoistisch wie alle anderen Begründungen auch.


Mir ist bei der Äußerung der Begriff pervers durch Gehirn geflitzt.
Kinder können sich nicht wehren. Sie müssen eine gute Zeit im Leben ihre Eltern lieben, sonst würden sie sterben. Ein Abhängigkeitsverhältnis als Liebesbasis zu benutzen, ich weiss ehrlich gesagt nicht.

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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon cerebrum » 31. August 2015, 22:37

Jede Form von Liebe hat ihre Begründung in der Evolution. Es ist immer der Zweck das Überleben der eigenen Gene zu sichern bzw. deren Fortbestehen in die nächste Generation. Deswegen lieben Kinder ihre Eltern wie du richtig sagst, damit sie überleben. Die Liebe der Eltern gründet sich im Sexualtrieb und der Notwendigkeit solange zusammen zu bleiben bis der Nachwuchs selbständig genug ist und alleine überleben kann. Vermutlich deshalb verliert eine Frau auch recht schnell ihre Schönheit und sexuelle Attraktivität nach ein oder zwei Kindbetten.

Es gibt keinen "Fortpflanzungstrieb", der ist im Sexualtrieb bereits subsummiert. Und den Sexualtrieb kann man doch ausleben. Einfach das Hirn benutzen und verhüten, wie ich oben schon geschrieben habe!

Mir macht die "Weltbevölkerungsexplosion" keine Angst, zumal ich mir darüber keine Gedanken mache.
Ist einfach zu unwichtig für mich.


Cool, dass du so eine lockere Einstellung zur Thematik hast. Warst du aber noch nie auf öffentlichen Plätzen, wie ein überfüllter Bahnhof oder in der Innenstadt? Ich muss bei solchen Gelegenheiten immer daran denken wieviel Ressourcen diese ganze Schwemme von Menschen verschwenden. Und welch äußerst geringer Anteil von diesen Menschen einen Nutzen haben bzw. etwas zur Zivilisation beitragen können. Dann fühle ich mich automatisch bedroht. Vielleicht bin ich einfach zu reflektiert und denke zuviel nach. Gern fantasiere ich der einzige Mensch auf der Erde zu sein. Das bereitet mir ein sehr warmes, angenehmes Gefühl in der Herzgegend! Aber ich würde mich erstmal mit einer Millarde zufrieden geben.
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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Geextah » 31. August 2015, 23:25

31. Aug 2015, 22:37 » cerebrum hat geschrieben:Cool, dass du so eine lockere Einstellung zur Thematik hast. Warst du aber noch nie in öffentlichen Plätzen, wie ein überfüllter Bahnhof oder in der Innenstadt? Ich muss bei solchen Gelegenheiten immer daran denken wieviel Ressourcen diese ganze Schwemme von Menschen verschwenden. Und welch äußerst geringer Anteil von diesen Menschen einen Nutzen haben bzw. etwas zur Zivilisation beitragen können. Dann fühle ich mich automatisch bedroht. Vielleicht bin ich einfach zu reflektiert und denke zuviel nach. Gern fantasiere ich der einzige Mensch auf der Erde zu sein. Das bereitet mir ein sehr warmes, angenehmes Gefühl in der Herzgegend! Aber ich würde mich erstmal mit einer Millarde zufrieden geben.

Natürlich war ich schon auf überfüllten Plätzen und ich meide sie, weil ich diese Menschenmassen nicht vertrage.

Ich war auch schon mal in der Stadt und nur gefühlte 10 andere Menschen waren da. das war sehr befreiend.

Dennoch ist es für mich unnütz und Energieverschwendung darüber nachzudenken und mir unsinnigerweise selbst Panik zu verursachen, die nicht unbedingt notwendig ist - da nicht akut. Da denke ich lieber über wichtigere philosophische Themen nach, die mich auch direkt betreffen :)
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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Imagohominis » 1. September 2015, 21:53

Angst? Nein! Bedenken? Natürlich, aber das sind Kalkulationen über Zukunftsperspektivne, die in der Kontigenz der Möglichkeiten in eine Belanglosigkeit für meine persönliche Existenz vergehen; es ist, wie Geextah schön sagte, unnötig, sich als Privatperson darüber Gedanken zu machen, sofern diese Gedanken zu Sorgen, Ängsten usw. führen.
Zudem sind auf Angst basierende Rationalisierungen auf globalen Maßstäben wie "Virenpandemie" usw. nicht konstruktiv, sondern negative Momente der induktiven Abgrenzung von der Menschenrasse, weil man in ihr die Widerspiegelung all der Negativität der persönlichen Erfahrungen mit Mitmenschen sieht. Von solchen Projektionen distanziere ich mich persönlich; das ist für mich Inhalt von kritischer Reflexion
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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon MirrorMirror » 1. September 2015, 22:25

1. Sep 2015, 21:53 » Imagohominis hat geschrieben:Zudem sind auf Angst basierende Rationalisierungen auf globalen Maßstäben wie "Virenpandemie" usw. nicht konstruktiv, sondern negative Momente der induktiven Abgrenzung von der Menschenrasse, weil man in ihr die Widerspiegelung all der Negativität der persönlichen Erfahrungen mit Mitmenschen sieht. Von solchen Projektionen distanziere ich mich persönlich; das ist für mich Inhalt von kritischer Reflexion


Ich würde mir ganz einfach mal eine Aussage in üblicher Schreibart wünschen, bei der ich nicht ständig Lexika geistig bemühen muss, um das Geschreibsel zu übersetzen.
Fakt ist, der Mensch greift in aller Brutalität in Lebensbereiche ein, in denen er nichts zu suchen hat. Er zerstört, er beutet aus. Eine Ölpest um Alaska hat (und das wird kommen) dramatische Auswirkungen auf das dortige Ökosystem. Selbstverständlich renne ich trotzdem mit dem Fähnchen "wie dürfen das" durch die Gegend. Die Menschheit muss schliesslich überleben und das geht nur, indem man den Planeten gegen die Wand fährt.
Ich persönlich habe keine Erfahrung mit Tierversuchen, ich bin kein Tier. Alleine was Edison mit Tieren und seinem dämlichen Strom angestellt hat, eine Beleidigung seiner Spezies. Was die Amerikaner zur Beweisführung auf eine saubere und humane Tötung mit dem elektrischen Stuhl an einem Neufundländer (dem Hund) aufgeführt haben, es ist ein Verbrechen. Ich habe einen Gerechtigkeitssinn und ich habe eine fixe Grenze über gut und böse. Die menschlichen Machenschaften gegenüber Tieren und dem Planeten überhaupt werde ich niemals auch nur ein Stück absegnen. Das mag jetzt in das lustige Wort Negativität verpackt werden, einem kleinen Kind kann man diese Empfindungen wohl kaum vorwerfen. Ich habe schon immer so empfunden.
Ich distanziere mich hiermit von dieser unsäglichen Allmachtsstellung völlig unbedeutender und nutzloser Kreaturen auf zwei Beinen namens Menschlein. Ich verabscheue zutiefst Selbstherrlichkeit.

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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon SunlessDawn » 2. September 2015, 00:30

Also ich finde Imagohominis hat das sehr gut ausgedrückt. Ich könnte jetzt auch eine Vielzahl von positiven Errungenschaften aufzählen. Und auch optimistisch in die Zulunft sehen und sagen, dass die Menschheit all das Negative was wir heute sehen eines Tages überwinden wird. Ändert das etwas? Nee, nur für mich selber. Ob Pessimist oder Optimist, jeder muss sehen wie er selbst am besten klar kommt.
Kann man trotzdem darüber diskutieren? Sehr gerne, solange man Menschen mit anderen Sichtweisen ernst nimmt und sie nicht beleidigt geht alles.

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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon MirrorMirror » 2. September 2015, 19:38

2. Sep 2015, 00:30 » SunlessDawn hat geschrieben:Also ich finde Imagohominis hat das sehr gut ausgedrückt.


Mir geht es nicht um die Aussage, mir geht es um die Verwendung vieler spezieller Wörter. Man kann sich allgemeinverständlich artikulieren. Wir sind hier nicht auf einem Physikerkongress. Mehr hab ich nicht bemängelt.

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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon cerebrum » 2. September 2015, 21:02

Das Herumwerfen mit Fachwörtern ist auch nicht gerade (EDIT:nicht unbedingt) ein Zeichen von Intelligenz. Richard Feynman hat das gut beschrieben in "Surely, you're joking..", wie er auf einem Kongress unter lauten pompösen Vertretern der Sozialwissenschaften der einzige war, der nicht mit Fachausdrücken um sich warf, sondern sich normal ausdrückte (sodass es sogar der Protokollführer verstand was er sagte!).

"There was a sociologist who had written a paper for us all to read – something he had written ahead of time. I started to read the damn thing, and my eyes were coming out: I couldn’t make head nor tail of it! I figured it was because I hadn’t read any of the books on that list. I have this uneasy feeling of “I’m not adequate,” until finally I said to myself, “I’m gonna stop, and read one sentence slowly, so I can figure out what the hell it means.” So I stopped – at random – and read the next sentence very carefully. I can’t remember it precisely, but it was very close to this: “The individual member of the social community often receives his information via visual, symbolic channels.” I went back and forth over it, and translated. You know what it means? “People read.”

"There was only one thing that happened at that meeting that was pleasant or amusing. At this conference, every word that every guy said at the plenary session was so important that they had a stenotypist there, typing every Goddamn thing. Somewhere on the second day the stenotypist came up to me and said, “What profession are you? Surely not a professor.” “I am a professor,” I said. “Of what?” “Of physics – science.” “Oh! That must be the reason,” he said. “Reason for what?” He said, “You see, I’m a stenotypist, and I type everything that is said here. Now, when the other fellas talk, I type what they say, but I don’t understand what they’re saying. But every time you get up to ask a question or to say something, I understand exactly what you mean – what the question is, and what you’re saying – so I thought you can’t be a professor!”"
Zuletzt geändert von cerebrum am 2. September 2015, 21:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon MirrorMirror » 2. September 2015, 21:50

2. Sep 2015, 21:02 » cerebrum hat geschrieben:Das Herumwerfen mit Fachwörtern ist auch nicht gerade ein Zeichen von Intelligenz.


So dramatisch sehe ich das nicht. Es mag ein Bluff sein. Oder einfach ein Drang nach Distanz. Keine Ahnung. Es hilft auf jeden Fall nicht.
Man kann debattieren und auch streiten. Wenn ich aber dreimal lesen und mir die Fachbegriffe erst gedanklich einsammeln muss, dann ist das Ziel verfehlt. Ich will mich nicht profilieren, nur mitteilen. Dazu brauch ich eine gesunde Basis, das heisst eine taugliche Ausdrucksweise. Das können Leute mit viel oder auch weniger viel Intelligenz.

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Re: WELTBEVÖLKERUNG, macht euch das auch Angst?

Beitragvon Geextah » 2. September 2015, 23:46

2. Sep 2015, 21:02 » cerebrum hat geschrieben:Das Herumwerfen mit Fachwörtern ist auch nicht gerade (EDIT:nicht unbedingt) ein Zeichen von Intelligenz. Richard Feynman hat das gut beschrieben in "Surely, you're joking..", wie er auf einem Kongress unter lauten pompösen Vertretern der Sozialwissenschaften der einzige war, der nicht mit Fachausdrücken um sich warf, sondern sich normal ausdrückte (sodass es sogar der Protokollführer verstand was er sagte!).

Das macht für mich einen guten Wissenschaftler aus.
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