Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Teil I: Geschlechter

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Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Teil I: Geschlechter

Beitragvon cerebrum » 28. Juli 2015, 01:18

Eigentlich wollte ich eine allgemeine Frage aufwerfen ob es bei SPSlern der Fall ist, dass sie viel eher sehen was schief läuft in der Gesellschaft. Sozusagen einen besseren Blick haben auf Dinge, die falsch laufen und besser darin sind Tabus zu brechen bzw. als unsinnig zu erkennen. Es wäre zumindest naheliegend, wenn man unsere Stellung als passiver, objektiver Beobachter, der keinen Anteil mehr hat am Ausgang der ganzen Sache bedenkt.

Oder macht das den SPSler zum reinen Zyniker? Jemand, der die falschen Vorgänge treffend beschreiben könnte, sich aber lieber lustig macht, statt Änderungsvorschläge zu bringen?
Manchmal sehe ich mich als reinen Diogenes, aber anderes mal sind mir die gesellschaftlichen Entwicklungen so verhasst, dass ich sie ansprechen will und aktiv gegen den Strom schwimmen will.
Hier kommt ein gewisser Gerechtigkeitssinn hoch, unter welchem ich schon immer leiden musste.

Konkret will ich folgendes Problem ansprechen, was mich selbst berührt: Die Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern in unserer (betont westlichen) Gesellschaft und die dieser zugrundeliegende Ideologie.

Das Hauptanliegen eines Mannes sollte sein, dass er derzeit leider nicht vor dem Gesetz gleich ist mit Frauen.
Obwohl dieses Prinzip eigentlich im Grundgesetz verankert ist, in Artikel 3, werden routinemäßig zunehmend schärfere Gesetze erlassen, die dieses Prinzip völlig widerlegen.
Weil diese Diskriminierung so vielschichtig, systemisch und politisch gewollt ist beschränke ich mich auf Teilaspekte mit denen ich selbst in Berührung gekommen bin.
So kann ich selbst wenig dazu schreiben, wie man als Vater benachteiligt wird gegenüber der Mutter beim Thema Sorgerecht nach der Scheidung und diesen ganzen Komplex, aber ich lade andere Männer ein dazu etwas zu schreiben. Ebenso viele andere Aspekte, wie das Gesundheitswesen etc.. gehören nicht direkt zu meinen persönlichen Erfahrungen bisher.
Insgesamt würde ich dazu einladen über

a) eigene Erfahrungen zu schreiben

b) Beratung zu geben für mögliche rechtliche Mittel, Klagen etc.. und die Aussichten auf Erfolg (Präzedenzfälle)

----

Ich selbst habe Erfahrung mit Diskriminierung auf dem akademischen Arbeitsmarkt.
Bei Bewerbungen um Professorenstellen (und sonstige wissenschaftliche Mitarbeiterstellen) an Unis (im Bereich Physik, Naturwissenschaften, Informatik, Mathematik, etc.) lese ich mittlerweile Sätze wie:

- Frauen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. (a)
- Etwa 60% der hier ausgeschriebenen Stellen sind für Frauen reserviert (z. B. Uni Bremen) (b)

Ein weiterer Punkt ist das schwer finanzierte Professorinnenprogramm.
Dieses Programm sieht vor fest, _auf Lebenszeit_ vergebene Professorenstellen (entweder durch Schaffung eines neuen Lehrstuhls oder als Ersatz für einen kürzlich emeritierten Professor) ausschließlich an weibliche Bewerber zu vergeben.
Betrachten wir zunächst den ethischen / moralischen Aspekt, dann den juristischen.
Es ist eine eklatante Ungerechtigkeit, ein Geschlecht zu bevorzugen gegenüber einem anderen, das sollte klar sein.
Aber diese Maßnahme ist abgesegnet und still abgenickt wurden von Professoren, das Hochschulrahmengesetz entsprechend geändert worden. Das ist ein Skandal.
Der juristische Aspekt ist, dass es sich hier um einen Verstoß gegen Grundgesetz, Artikel 3 (2), (3) handelt:
"(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin."

"(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."

In der freien Wirtschaft greift dieser Artikel nicht, im öffentlichen Dienst jedoch schon.
Hinzu kommt die Formulierung in der Ausschreibung. Wobei (a) noch juristisch vorsichtig ist, aber dennoch gegen Artikel 3 verstößt, ist (b) ein hervorragendes Beweismittel.
(b) vereinfacht die Beweislast des Anklägers, dass eine Frau ihm vorgezogen wurde.
Der Kläger hat das Recht auf _substantielles_ Schmerzensgeld im Rahmen des gesamten Gehalts, das er verdient hätte, wenn er die lebenslange Professorenstelle bekommen hätte.
Ich bitte alle betroffenen sich einen Anwalt zu suchen und Klagen einzureichen. Die Erfolgschancen sind höher als man denkt! Ich hoffe die betroffenen Unis, die sich an diesem abartigen Programm beteiligt haben werden bluten ohne Ende und Millionenbeträge an Schmerzensgeld an betroffene Männer zahlen müssen

Ein dritter Punkt ist das sogenannte Gleichstellungsgesetz, das inhärent diskriminierend ist auf sovielen Ebenen, dass ich diesen Teil zurückstellen muss und später mehr dazu schreibe.

Ein vierter Punkt ist eine kürzlich erschienene Studie http://www.mpifg.de/pu/mpifg_dp/dp14-19.pdf
Dies untersucht zurzeit nur die Sozialwissenschaft.
Dort lässt sich feststellen:
- Frauen bekommen wesentlich schneller eine Professorenstelle auf Lebenszeit als Männer
- Frauen haben dabei im Durchschnitt deutlich weniger publiziert als ihre männlichen Kollegen

Ich vermute stark in anderen Disziplinen, vorallem der Naturwissenschaften bietet sich ein gleiches oder noch schlimmer ausgeprägtes Bild der Bevorzugung von Frauen.

Was hier verletzt ist ist das Prinzip Meritokratie.
Das Prinzip, dass der bessere bzw. die bessere die Stelle bekommen sollte. Also es sollte fair nach Leistung beurteilt werden, unabhängig vom Geschlecht.
Dieses Prinzip ist auch verletzt durch die massive Bevorzugung von Frauen im akademischen Wettbewerb.
Die damit einhergehende extreme Diskriminierung von Männern ist ein Grundsymptom unserer Gesellschaft und das wichtigste Thema unserer Zeit.
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Re: Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Teil I: Geschlechter

Beitragvon tournesol » 28. Juli 2015, 10:12

DA bin ich....ABER ;) .... GANZ BEI DIR, obwohl " ich FRAU bin" :lachen:

M.E. schürt jedoch die " Ausdrücksweise" bei " der Bekanntmachung dessen".......... schon wieder DIE UNTERSCHIEDLICHKEIT- zwischen Mann und Frau... :teufel:
Regt so zu sagen " zum Kampf gegeneinander an".... :roll:
...und reizt sehr .... die geschlechts-spezifische Problematik ---körpereigner Vorgänge <s.u.> ---Verdienst bezogen
"gerecht" in den Griff zu bekommen :roll:
< ...die zweifellos besteht ;) und hierbei Gebähren können , Kinder stillen etc. ---bewertet " als bedauernswürdige Last" fast allgemein anerkannt :roll: " ...zum scheinbar GERECHT" hierbei berücksichtig werden " muss, soll "... ;)
Wobei .... allein " der Same" des Mannes.... nichts Sichtbares --Vergleichbares-- zu tragen bietet... ?---( Jedenfalls in den Augen der Gesellschaft scheinbar NICHT.....? ! >

..... und Geld.... Erfolg ( beruflich ...) soll hier m.E. etwas völlig anderes ---zu Gleichem machen ---" Mit GESETZ ..."
...weg von jedem VERSTEHEN, um was ES hier geht :teufel:
(... und dass DIESES eben nicht " im WERTVOLLER , oder WERTLOSER..." zu beurteilen IST :herz: )

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Re: Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Teil I: Geschlechter

Beitragvon Winter » 28. Juli 2015, 16:01

Angesichts der Bevorzugung von Frau, frage ich mich inwieweit diese Quotenfrauen sich nicht als Mogelpackung fühlen.

Männer passen sich leider dem Zeitgeist, dem PC-Diaktat an. Z.B. vor Jahren in HH. Der Verantwortlich lenkt ängstlich ein beim Pixelbuch.

Unausstehlich finde ich besonder eine Berliner Uni-Emanze, die mit willkürlich gesetzten Wortgirlanten, ihren Stuss verbreiten darf. (Name nenne ich lieber nicht)

Mit zynischen Kommentaren gelingt teilweise dem PC-Diktat gegenüber, auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen, eine gesunde Distanz zuwahren.

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Re: Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Teil I: Geschlechter

Beitragvon cerebrum » 28. Juli 2015, 19:51

Ich weiß nicht ob sich die Frauen wie eine Mogelpackung vorkommen. Aber vieles wird hier unter der Hand gehandelt und die Namen der auf die ungerechte Art berufenen Professorinnen auch tunlichst nicht bekanntgegeben.
Ein gutes Beispiel was so "hinter den Kulissen" vor sich geht ist in dem Artikel hier beschrieben:

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobund ... 72145.html

Zitat:
"An der HU existiert ein interner Hinweis, dass für "vorgezogene Neuberufungen" auf Professorenstellen ausschließlich Frauen in Frage kommen."
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Re: Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Teil I: Geschlechter

Beitragvon sdsdsdsv » 29. Juli 2015, 16:25

[align=justify]Angesichts dessen, dass Frauen erst seit gut achtzig Jahren überhaupt eine Professur antreten dürfen, eine Vergewaltigung in der Ehe noch keine zwanzig Jahre(!) überhaupt einen Strafbestand darstellt, der männliche Familienname bei der Eheschließung seit ca. sechzig Jahren nicht mehr das Maß aller Dinge ist und wir, alles in allem, auf eine Geschichte der Unterdrückung der Frau zurückblicken, seit die zivilisatorischen Standards den Begriff Unterdrückung zulassen (weil es auch ein archaisches Matriarchat nie gegeben hat) -- vor diesem Hintergrund also -- bei dem auch zu bedenken ist, dass lediglich ein Drittel der Abgeordneten weiblich ist (1984 waren es erst 10%), kann ich Maßnahmen zur Gleichstellung der Frau nur begrüßen.[/align]

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Re: Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Teil I: Geschlechter

Beitragvon AlleinunterMenschen » 29. Juli 2015, 18:19

29. Jul 2015, 16:25 » sdsdsdsv hat geschrieben:[align=justify]Angesichts dessen, dass Frauen erst seit gut achtzig Jahren überhaupt eine Professur antreten dürfen, eine Vergewaltigung in der Ehe noch keine zwanzig Jahre(!) überhaupt einen Strafbestand darstellt, der männliche Familienname bei der Eheschließung seit ca. sechzig Jahren nicht mehr das Maß aller Dinge ist und wir, alles in allem, auf eine Geschichte der Unterdrückung der Frau zurückblicken, seit die zivilisatorischen Standards den Begriff Unterdrückung zulassen (weil es auch ein archaisches Matriarchat nie gegeben hat) -- vor diesem Hintergrund also -- bei dem auch zu bedenken ist, dass lediglich ein Drittel der Abgeordneten weiblich ist (1984 waren es erst 10%), kann ich Maßnahmen zur Gleichstellung der Frau nur begrüßen.[/align]


Danke!
Seit gestern geistern mir diese Gedanken im Kopf herum und ich finde es eigentlich traurig zu sehen, dass ich als Frau es nicht gewagt habe, diese Einwände zu bringen. Umso mehr freue ich mich, dass das doch offenbar im Bewusstsein des ein oder anderen Mannes zu finden ist.

@ cerebrum:
Ich stimme Dir im Prinzip zu, es IST eine Ungerechtigkeit und es sollte nicht so ablaufen. Ich kann absolut nachvollziehen, dass Du Dich dagegen wehrst. Das entspricht auch meinem Gerechtigkeitssinn voll und ganz.
Aber ich kann beim besten Willen nicht vollständig vermeiden, ein kleines bisschen Häme aufgrund oben genannter Darstellung zu verspüren, die allerdings nicht gegen Dich persönlich gerichtet ist, sondern sehr allgemein gehalten ist.

Die Ungerechtigkeit, Brutalität und Willkür, die gegenüber Frauen Jahrhunderte und Jahrtausende angedauert hat, widerspricht meinem Gerechtigkeitsempfinden eben mindestens genauso sehr und die Zeitspanne war einfach zu lang, als dass man sie jetzt mal eben so als erledigt zur Seite schieben könnte. Und sie ist ja noch längst nicht vorbei. In allen noch vorherrschenden Patriarchaten ist sie nach wie vor an der Tagesordnung.

Ich finde es daher also durchaus verständlich, wenn Frauen z. B. hierzulande unter allen Umständen zu verhindern versuchen, dass sich die Gegebenheiten hier jemals wieder in eine solche Richtung entwickeln.


[Edit: Habe mich selbst zensiert, bin vielleicht ein bisschen übers Ziel hinaus geschossen.]

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Re: Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Teil I: Geschlechter

Beitragvon MirrorMirror » 29. Juli 2015, 20:37

28. Jul 2015, 01:18 » cerebrum hat geschrieben:Dort lässt sich feststellen:
- Frauen bekommen wesentlich schneller eine Professorenstelle auf Lebenszeit als Männer
- Frauen haben dabei im Durchschnitt deutlich weniger publiziert als ihre männlichen Kollegen


Ich möchte nicht unhöflich sein, aber wieviele männliche Kollegen bleiben in der Liga gegen männliche Konkurrenz auf der Strecke? Wobei eine hohe Zahl an Publikationen kein Qualitätsmerkmal sein muss. Mitteilsamkeit ist manchmal nur eben das.
Dazu ist man als zukünftiger Professor schon im Vorfeld sehr gut situiert. Das gilt auch für die männliche Konkurrenz. Keiner von denen hat finanzielle oder gesellschaftliche Probleme. Diskriminierung ist bei mir etwas anderes, nämlich dahingehend, man wird wegen seinem Geschlecht an lebensnotwendigen Dingen gehindert. Sprich, es werden einem Schulabschlüsse und Ausbildungen verweigert, die freie Berufswahl behindert.
So lange ist das noch nicht her, dass eine Frau nur unter enormen Problemen Medizin studieren durfte.

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Re: Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Teil I: Geschlechter

Beitragvon cerebrum » 29. Juli 2015, 23:06

Ich denke nicht, dass die History wie sie konstruiert ist (und Geschichte ist immer Konstruktion) relevant ist für derzeitige bzw. heutige Ungerechtigkeiten. Man darf nicht eine Ungerechtigkeit, sei sie gefühlt oder real, ersetzen durch eine andere.

@Mirror: Ich widerspreche hier stark. Schonmal etwas vom Bildungsprekariat gehört? Ein Wissenschaftler arbeitet jahrelang in nur befristeten Stellen an Universitäten bis sie eine gewisse Zahl (und ja dazu gehört auch Qualität) an Publikationen haben und dann ein Habilitationsverfahren anstreben. Wenn dieser Wissenschaftler dann keine feste Professur bekommt ist er arbeitslos und hat nur geringe Chancen in der freien Wirtschaft, denn dort ist vorallem Berufserfahrung gefragt, welche ein Wissenschaftler Mitte 40, der nur an Unis als Postdoktorand /wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt war nicht vorzuweisen hat. D.h. es werden hier tatsächlich nicht nur Träume, sondern auch Existenzen zerstört durch solche unfairen Programme. Solange er im fairen Wettbewerb sich nicht durchsetzen kann gegen die Konkurrenz (warum sollten Frauen außer Konkurrenz gehandelt werden? können sie oder wollen sie nicht fair in Wettbewerb treten? erstere möglichkeit unterstellt mangelnde fähigkeit, zweitere möglichkeit unterstellt feigheit) dann ist das ja ok.
Die Zahl der Publikationen ist kein optimales Maß, sagt aber im Durchschnitt schon sehr viel aus. Außerdem ist es beunruhigend zu sehen wie Frauen früher eine Professur erhalten als Männer bei geringerer Qualifikation. Vielleicht werden dann in Zukunft Innovationen und Revolutionen der Wissenschaft eher von außen kommen. Von Wissenschaftlern, die an der Universität wegen der vorherrschenden Ideologie keine Stelle erhalten konnten.
Ein zweiter Aspekt, der mich beunruhigt ist die geschichtliche Parallele,die ich hier sehe. Es ist noch nicht zu lange her da wurden Juden in Universitäten diskriminiert. Das war vor dem zweiten Weltkrieg und danach z. B. in den USA der Fall. Dort wurden Juden an Universitäten aktiv diskriminiert. Es gab eine Quote wonach es nur eine bestimmte Anzahl Juden in Professuren etc. geben durfte und eine ganze Reihe anderer Diskriminierungen.
In Deutschland zur Zeit des 3. Reiches wurden Juden von den Unis noch viel agressiver verjagt. Es scheint die Universität ist zu gegebenen Zeiten immer der jeweiligen Ideologie untergeordnet und handelt entsprechend diskriminierend. Derzeit ist es eben die Ideologie des Genderwahnsinns. Eric Hoffers Analyse ist hier, obwohl sie schon über 50 Jahre alt ist, immernoch höchst aktuell. Ideologien sind untereinander austauschbar, die Auswirkungen immer gleich krankhaft, auch wenn es unterschiedliche Gruppen von Menschen betrifft.
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Re: Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Teil I: Geschlechter

Beitragvon Ambivalenz » 30. Juli 2015, 01:13

cerebrum hat geschrieben:unsere Stellung als passiver, objektiver Beobachter,

Wir sind genauso wenig objektiv wie andere Menschen.

Zum Thema: Ich mag zwar auch keine Quoten, aber Freiwillige Selbstkontrolle allein hat noch nie irgendwo wirklich funktioniert. Von der gesellschaftlichen Entwicklung kann man auch nicht alles erwarten; ansonsten hätten wir bereits die Lohngleichheit bei den Geschlechtern.
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Re: Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Teil I: Geschlechter

Beitragvon Headmatter » 30. Juli 2015, 06:46

29. Jul 2015, 23:06 » cerebrum hat geschrieben:Ich denke nicht, dass die History wie sie konstruiert ist (und Geschichte ist immer Konstruktion) relevant ist für derzeitige bzw. heutige Ungerechtigkeiten.

[...]

Ein zweiter Aspekt, der mich beunruhigt ist die geschichtliche Parallele,die ich hier sehe. Es ist noch nicht zu lange her da wurden Juden in Universitäten diskriminiert. Das war vor dem zweiten Weltkrieg und danach z. B. in den USA der Fall. Dort wurden Juden an Universitäten aktiv diskriminiert. Es gab eine Quote wonach es nur eine bestimmte Anzahl Juden in Professuren etc. geben durfte und eine ganze Reihe anderer Diskriminierungen.
In Deutschland zur Zeit des 3. Reiches wurden Juden von den Unis noch viel agressiver verjagt.
Die Betrachtung der historischen Entwicklung ist demnach einmal irrelevant und dann wieder nicht?
Aha.
"T. H. White always took great pains to be gentle precisely because he wanted to be cruel."


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