Mein Vegetarismus oder das Ideal desselben

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Re: Mein Vegetarismus oder das Ideal desselben

Beitragvon Geextah » 25. April 2015, 08:18

Ich weiß, dass was ich jetzt sagen werde trägt wahrscheinlich so gut wie nichts zum Thema bei und potentiell verstoße ich sogar gegen irgendwelche Regeln, aber mich macht das schon seit dem ersten Post verrückt und das Jucken muss endlich aufhören:
Vegetarierer: essen weder Flesich noch Fisch
Pescetarierer: essen kein Fleisch, jedoch Fisch

Das würde bedeuten, dass du Pescetarierer bist und kein Vegetarierer.

*puh* gleich viel besser :)
"Erfindungen bedürfen der ungestörten Ruhe, des stillen, beständigen Nachdenkens und eifrigen Erprobens, und all dies gibt nur die Einsamkeit, nicht die Gesellschaft der Menschen."
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Re: Mein Vegetarismus oder das Ideal desselben

Beitragvon Headmatter » 10. August 2015, 08:30

Ich finde es immer seltsam, wenn Pescarier behaupten, sie verzichten der Tiere zuliebe auf Fleischkonsum. Wer gegen Massentierhaltung ist, sollte sich mal mit dem Thema Aquakulturen auseinandersetzen usw.
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Re: Mein Vegetarismus oder das Ideal desselben

Beitragvon cerebrum » 10. August 2015, 11:48

Insuffizienz... Das in deinem Eingangspost hat der Philosoph Peter Singer alles zu ende gedacht.
Solltest du dringend mal lesen.
Er definiert genau was mit "Person" gemeint ist (jemand, der seine Zukunft planen kann, grob gesprochen). Dazu gehört ein Säugling etwa noch nicht. Wonach es nach seiner Logik ok wäre einen Säugling bis zu einem gewissen Alter einzuschläfern. Auch schwer Demenzkranke, die somit keine Personen mehr sind.
Gleichzeitig findet er, dass wir kein Recht haben Tiere so zu behandeln und ist isst deshalb kein Fleisch.
Ich habe mich nicht so genau mit seinen Ideen beschäftigt, da mich das Thema nicht interessiert, aber du kannst ja selbst mal schauen.
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Re: Mein Vegetarismus oder das Ideal desselben

Beitragvon Insuffizienz » 10. August 2015, 17:14

10. Aug 2015, 11:48 » cerebrum hat geschrieben:Insuffizienz... Das in deinem Eingangspost hat der Philosoph Peter Singer alles zu ende gedacht.
Solltest du dringend mal lesen.
Er definiert genau was mit "Person" gemeint ist (jemand, der seine Zukunft planen kann, grob gesprochen). Dazu gehört ein Säugling etwa noch nicht. Wonach es nach seiner Logik ok wäre einen Säugling bis zu einem gewissen Alter einzuschläfern. Auch schwer Demenzkranke, die somit keine Personen mehr sind.
Gleichzeitig findet er, dass wir kein Recht haben Tiere so zu behandeln und ist isst deshalb kein Fleisch.
Ich habe mich nicht so genau mit seinen Ideen beschäftigt, da mich das Thema nicht interessiert, aber du kannst ja selbst mal schauen.

Interessant, lese mir gerade online etwas zu ihm durch. Mal schauen, ob ich motiviert genug bin ein entsprechendes Buch zu lesen. ;)

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Re: Mein Vegetarismus oder das Ideal desselben

Beitragvon Insuffizienz » 20. Februar 2016, 17:47

Weitere Gedanken:
Viele Menschen essen Tiere. Es sind nicht nur Tiere, es sind die Tiere, die dem Menschen am ähnlichsten sind. Diese zu essen, so erdachte ich mir, könnte man kannibaloid nennen.
Diese hochentwickelten Tiere, die viele Menschen verzehren, haben nicht nur die gleichen grundlegenden Gefühle und Empfindungen, sie können sie sogar ausdrücken. Als Beispiel dient folgende Überlegung: Wie würdest du Zuneigung symbolisieren?
Ich stelle mir darunter eine Katze vor, die ihren Hals an das Subjekt reibt, welches ihre Zuneigung bekommen soll.
Frieden, das Vermeiden also davon, jemandem Leid zuzufügen, wird durch die Taube symbolisiert. Welche Heuchler viele Menschen doch sind, sie scheuen nicht ein Huhn oder gar ein Kücken zu quälen - ihr gesamtes Leben also in höchst abartiger Gefangenschaft verbringend - und diese ihre zerhäckselte Leiche zu verzehren. Auch noch getarnt in schöner Verpackung. Als würde man einen Leichnam in einem Lebkuchenhaus, das als Sarg dient, zu Feiern kredenzen.
Es gibt eine Menge Fabeln, in denen „Fabelwesen“, also meist beinhalten sie die besagte Gruppe von Tieren, immer mehr zum Menschen werden. Wir sehen also in diesen Wesen vielmehr einen Menschen als ein Tier. Wie kann es abwegig sein, Fleischesser als kannibaloid zu bezeichnen?
Der Fuchs symbolisiert z. B. als Reineke die Hinterlist. Wie kann es sein, dass ein Mensch ein Lebewesen verurteilt, dass nur bloß seinen Instinkten folgt und keinen Verstand und damit kein Verständnis von Moral hat? Es kann nur in der Vermenschlichung die Ursache gefunden werden.
Ich brauche die Liste nicht weiter fortzuführen, dem Leser traue ich zu, dass er dazu selbst fähig sei, falls er es denn wünscht.

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Re: Mein Vegetarismus oder das Ideal desselben

Beitragvon cerebrum » 20. Februar 2016, 19:10

Naja, so abwegig ist es nicht auch Menschen zu verspeißen. Das einzige was uns davor abhält kürzlich verstorbene zu verspeißen ist wohl ein Gefühl von Anstand oder wie man das auch nennen mag. Mir fällt gerade nicht das passende Wort ein. Außerdem gibt es ja diese Bräuche der Bestattung des Leichnams, selbst wenn man ihn vorher verbrennt. Was eigentlich auch eine Verschwendung ist. Denn wenn das Fleisch bekömmlich und schmackhaft ist, dann wäre es doch eine effiziente Verwendung es zuzubereiten und zu verspeißen. Ich weiß nicht wie Menschenfleisch im Vergleich abschneidet zu besonders leckeren Fleischsorten, wie etwa Lendenbraten, Steaks, Rinderbrust, Schweinefilet.. etc.. Aber ich erinnere mich mal gelesen zu haben, dass es schon schmackhaft sein soll.
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Re: Mein Vegetarismus oder das Ideal desselben

Beitragvon orinoco » 21. Februar 2016, 10:51

20. Feb 2016, 17:47 » Insuffizienz hat geschrieben:Viele Menschen essen Tiere. Es sind nicht nur Tiere, es sind die Tiere, die dem Menschen am ähnlichsten sind. Diese zu essen, so erdachte ich mir, könnte man kannibaloid nennen.
[...]
Menschen als ein Tier. Wie kann es abwegig sein, Fleischesser als kannibaloid zu bezeichnen?


Und jeder schmatzt und jeder nagt, nach Art der Kannibalen,
bis man dereinst "Pfuiteufel!" sagt, zum Schinken aus Westphalen


Ich esse nur Tiere, die totgestreichelt wurden ;)

Falls mal einer eine prägnante Formulierung für die Absurdität des Speziezismus braucht:
---
Ist für dich die Haltung von Sklaven (wie in
vielen Staaten der USA vor 1865) eine persönliche und freie
Entscheidung eines jeden Menschen, die toleriert werden muss? Nein?
Dann stell dir jetzt bitte für einen Moment vor es gäbe Menschen, die
eine andere Hautfarbe haben, die nicht sprechen und sich dir
gegenüber nur schwer anders artikulieren können, die nicht sonderlich
intelligent sind, die am ganzen Körper einen sehr starken Haarwuchs
haben, die auf allen vieren gehen, die einen langen Schwanz haben,
die nicht in Häusern wohnen oder Kleidung tragen, aber die genauso
Schmerz und Leid empfinden können wie du.
Verständnis ist für den Traumatisierten, was die niedrige Bordsteinkante für den Rollstuhlfahrer.
t+ - mein Traumablog (nichtkommerziell und werbefrei)
Disclaimer "Lesen auf eigene Gefahr!" - unbedingt lesen!

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Re: Mein Vegetarismus oder das Ideal desselben

Beitragvon cerebrum » 21. Februar 2016, 14:46

Als ich mal dieses Video sah von KFC, wo diese Hühnchen durch diese Maschinerie gejagt werden mit einer Quälerei nach der anderen. Wo ihnen der Schnabel abgeschnitten wird, dann dieses und jenes. Das ist ein typisches Beispiel von sinnloser Quälerei. Erschließt sich mir der Sinn nicht. Denn sie schmerzlos zu töten wäre einfacher.
Ich würde allerdings jetzt nicht aufhören Fleisch zu essen, weil das Tier gelitten hat. Ich denke aber es sollte die Regel sein die Tiere schnell und schmerzlos zu töten.

Man sollte bedenken, dass die meiste "Ethik" keinen Sinn ergibt. Viele Gesetze, vielleicht die meisten, sind nicht auf Basis ethischer Bedenken geschaffen worden. Das Tötungsverbot z. B. lässt sich überhaupt nicht logisch begründen. Ich bin recht erfreut, dass es existiert. Dennoch kann man nicht argumentieren Tötung wäre unethisch. Schmerz und Leid zuzufügen ist unethisch, bei Mensch noch etwas mehr als beim Tier. Aber die schmerzlose Tötung ist nicht unethisch, da es keine geschädigte Partei gibt. Eine schmerzlos getötete Person kann per Definition nicht darunter leiden nicht mehr zu leben. Argumentiert man, dass man die Verwandten oder Freunde dieser Person geschädigt hat, weil man besagte Person schmerzlos getötet hat, funktioniert das auch nicht. Denn dann würde man umso ethischer handeln, hätte man die Verwandten und Freunde ebenfalls schmerzlos getötet. Dann können diese nämlich nicht mehr leiden. Das lässt sich weiter steigern, dass man argumentieren könnte die schmerzlose Eliminierung der gesamten menschlichen Spezies ist die ethischste Tat überhaupt, denn es eliminiert jegliches Leid. Mit anderen Worten: die schmerzlose Tötung anderer Wesen (abgesehen von nichtmenschlichen Tieren zum Verzehr) ist zum Glück illegal, eine rationale Begründung für dieses Verbot gibt es jedoch nicht.
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