Segen oder Fluch? Das Geburtstagsfest...

Hier haben alle Themen über Religion, Politik oder das Zusammenleben mit unseren Mitmenschen platz.
Benutzeravatar
knallschnute
Moderator
Moderator
Beiträge: 1512
Registriert: 22. Februar 2012, 21:33

Segen oder Fluch? Das Geburtstagsfest...

Beitragvon knallschnute » 20. Juli 2012, 08:23

Hallo Miteinander! :hallo:

Anlässlich dieses speziellen Tages "dem Geburtstag", (der im Grunde ein Tag wie jeder andere ist), würde mich doch mal interessieren, wie ihr das so mit eurem Geburtstag haltet, (evtl. auch mit den Geburtstagen Bekannter und Verwandter).
Feiert ihr diesen großartig oder zieht ihr euch dann eher zurück und freut euch, wenn ihr an diesem Tage hauptsächlich in Ruhe gelassen werdet, anstatt mit Anrufen und Geschenken überhäuft, die euch womöglich in Verlegenheit und Zugzwang bringen? (Vor allem unangenehm bei Leuten, die man sonst das ganze Jahr über kaum bis gar nicht spricht und diese dann im Umkehrschluss erwarten, dass man sich auch bei ihnen, an deren Geburtstag meldet oder sie gar beschenkt.)

Also mir ist das äußerst lästig. Meinen letzten richtig schön gefeierten Geburtstag hatte ich mit 16 Jahren. Und später dann waren meine Geburtstage eher ruhiger Art, d.h. keine Feier (keine Gäste!), nur meine Eltern meldeten sich und schenkten mir was und ein paar Bekannte gratulierten an diesem Tage.
Umgekehrt war es mir auch oftmals gar nicht möglich Einladungen von Bekannten/Freunden Folge zu leisten. Irgendwie fiel es mir dann schwer ein passendes Geschenk zu finden und mich in so einer Geburtstagsrunde wohl zu fühlen. Im Erwachsenenalter ist das ja auch eher so ein Fest, bei dem sich viele "nur" den Bauch vollschlagen wollen und gar noch mit Alkohol zudröhnen lassen. Eine für den Gastgeber mitunter sehr lästige und im Voraus und Nachhinein sehr arbeitsaufwändige Angelegenheit.
Für mein Verständnis reicht es, wenn man solche Tage mit Kindern feiert, denn die finden das wirklich sehr schön und das macht auch viel mehr Freude, so einen Kindergeburtstag zu organisieren... Wobei da die Ansprüche auch schon wieder gestiegen sind, anstatt zu Hause in gemütlicher Runde ein paar Spiele und ein nettes Beisammensein zu zelebrieren, muss mindestens ein Ausflug in den Zoo, zum Ponyhof oder eine Töpferstunde angeboten werden, damit Eltern Interesse zeigen. (Auch hier wird bereits wieder übertrieben - vor allem den Kindergeburtstag bei Mc Donalds lehne ich absolut ab und gerade zu so einem wurde meine Tochter schon mehrfach eingeladen! :x )
Fazit: Erwachsene sind ja aus dem Gröbsten raus und können auf ein derartiges Fest und Geschenke durchaus verzichten, weil dies hauptsächlich nur der Konsumgesellschaft dient und neben Ostern, Weihnachten und Silvester zusätzlich den Geldbeutel schröpft und wenigen wirkliche Freude bereitet. :roll:

Soweit meine Gedanken dazu. ( :D Ich bin dann mal in meiner Höhle und verkrieche mich da... in aller Seelenruhe!)

Lieben Gruß und schönen Tag euch,
Knallschnute
Mopsinator

miezi2410

Re: Segen oder Fluch? Das Geburtstagsfest...

Beitragvon miezi2410 » 25. Juli 2012, 16:38

also,
meine bzw. unsere geburtstage werden ausschliesslich in kleinem kreis, mit leuten, die wissen wie wir sind, ausgetragen. jeder macht was, salate, bowle etc. damits uns nich soviel wird. dann sitzen wir zusammen und wenn sich jemand von uns zurückzieht, wissen alle bescheid und keiner sagt was.
wir gehen auch nur auf kleinere feiern zu leuten, die uns eher zurückgezogen kennen und akzeptieren. alles andere is ein absolutes "no-go"!
die 2 weihnachtsfeiern in unseren betrieben, endeten letztes jahr damit, dass wir 2 das ganze weekend "krank" waren, sowas fällt bei uns auch nicht mehr ins programm. ebenso wie kontakte zu unseren eltern usw., die einen grossteil unserer störungen mit verantwortlich sind.
zu "familienfeiern" gehen wir grundsätzlich nicht.
wenn wir eingeladen werden, entscheiden wir ganz spontan, ob wir grad mit leuten zusammen sein wollen/können oder nicht.
lg

Benutzeravatar
knallschnute
Moderator
Moderator
Beiträge: 1512
Registriert: 22. Februar 2012, 21:33

Re: Segen oder Fluch? Das Geburtstagsfest...

Beitragvon knallschnute » 25. Juli 2012, 20:58

Hallo Miezi,

immerhin feiert ihr eure Geburtstage ein wenig, das klingt doch recht gut und nicht ganz so depri wie bei mir. :D

Jaja, die Familienfeiern, die kann ich auch sehr schlecht vertragen, zumal diese häufig nur dem mal wieder "Sehen und Gesehen-werden" dienen und dann wie eine Art "Ausfragenachmittag/-abend" ausarten und ich nicht so gern "mitspielen" mag. Ich denke mir halt, wer sich das ganze Jahr über nicht groß meldet, der braucht mich auch an meinem Geburtstag nicht unbedingt anrufen oder gar besuchen - wobei ich da bei meinem Bruder 'ne Ausnahme mache, weil er immerhin meinen Geburtstag seltener vergisst, als ich den seinen. :oops:
Naja, wenn es Leute in meinem näheren Umfeld gäbe, die mir am Herzen liegen, mal schnell vorbei schauen könnten und einfach gerne mit mir feiern würden, ganz sicher täte ich sie nicht weg schicken und mir auch was Schönes einfallen lassen...

LG Knallschnute
Mopsinator

miezi2410

Re: Segen oder Fluch? Das Geburtstagsfest...

Beitragvon miezi2410 » 25. Juli 2012, 21:27

hi knallschnute,

wenn ich gaaaaaaaaaaaaanz EHRLICH bin, bräuchten wir das ganze überhaupt nicht. menschen und was die so von sich geben (smalltalk und co) sind uns ein mysterium. es nervt einfach nur. wir machen wirklich fast alles am liebsten allein.
es ist immer wieder ein versuch oder "grenzgang" NORMAL zu sein , um u.a. nicht die einzigsten in der hausgemeinschaft u sein, die sich immerfort ausschliessen, manchmal braucht man die anderen doch irgendwie.
denn eines hab ich begriffen, wenn man nach was sucht......arbeit, wohnung, ne garage zu mieten.....braucht man soziale kontakte. leider geht es nun mal nicht, dass man alles alleine machen kann.

ansonsten ist unser zu hause unsere höhle und da sind wir am liebsten und das auch noch allein.
dieses jahr haben wir aber dann doch n bissel gefeiert, damits nich so blöd aussieht, dass man den 30ten und den 50ten einfach ausfallen lässt.........................

lg und a guads nächtle

hamsterofdeath

Re: Segen oder Fluch? Das Geburtstagsfest...

Beitragvon hamsterofdeath » 29. Juli 2012, 00:33

ich fand's immer gut weil ich geld geschenkt bekommen habe

miezi2410

Re: Segen oder Fluch? Das Geburtstagsfest...

Beitragvon miezi2410 » 29. Juli 2012, 10:37

hattest dus gut,
ich bekam nur meist irgendwelchen krempel, und anstelle von ganz normalen gewüschten haustieren (meerschwein, katze, hund, hase) bekam ich tauben und papageien.
über geschenke, egal wann, konnt ich mich gründsätzlich nie freuen.
lg

Ceras

Re: Segen oder Fluch? Das Geburtstagsfest...

Beitragvon Ceras » 2. Dezember 2012, 00:55

Ich ignoriere meine Geburtstage weitgehend. Nicht zwanghaft, aber da ich nichts besonderes mache an dem Tag ist er halt wie jeder andere und die meisten Bekannten kennen das Datum auch nicht.

Meine Familie wohnt im Land verstreut, daher erwartet auch niemand dass ich sie einlade (zumal meine Wohungseinrichtung auch nicht wirklich für mehr als zwei Besucher ausgerüstet ist :P ).

(Vor allem unangenehm bei Leuten, die man sonst das ganze Jahr über kaum bis gar nicht spricht und diese dann im Umkehrschluss erwarten, dass man sich auch bei ihnen, an deren Geburtstag meldet oder sie gar beschenkt.)

Ja, besonderes zweiteres finde ich auch problematisch. Ich wurde letztes Jahr sogar schon böse ermahnt von jemanden dessen Geburtstag ich "vergessen" habe und nicht anrief. Dabei kenne ich nicht ein Geburtstagsdatum meiner Familie auswendig auswendig und rufe nie an.
Ich fände es irgendwie auch unpassend bei den meisten Verwandten. Man hat nichts miteinander zu tun, kennt sich kaum und - ganz ehrlich interessiert sich auch nicht wirklich füreinander - und dann tut man einmal im Jahr so als wäre es anders. Es ist nicht so dass ich ein schlechtes Verhältnis mit meiner Familie hätte, nur führen sie eben ihre Leben und ich meines und das wir verwand sind ändert daran auch nichts.

läusel

Re: Segen oder Fluch? Das Geburtstagsfest...

Beitragvon läusel » 20. März 2013, 23:43

Hallo ihr Lieben.
Was das Thema Geburtstag betrifft, bin ich sehr ambivalent. Mein Geburtstag scheint mir egal zu sein und Erwartungshaltungen habe ich nicht im geringsten. Meine nächsten Angehörigen freuen sich für mich, gratulieren mir und möchten sich mit mir zum gemütlichen Beisammensein verabreden. Die Einladung kommt nicht von mir, aber der Wunsch der anderen, mich sehen zu wollen, sollte ich den abschlagen?
Die Leute wollen einfach nur nett sein. So wie mein Bruder, der sich im letzten Jahr ausnahmsweise die Zeit nehmen konnte und wollte, mich zum Geburtstag spontan zu besuchen, was in all den Jahren zuvor nie funktionierte. Und nun werden wir zwei das in Zukunft nicht wiederholen können, da mein Bruder wenige Monate danach unerwartet aus dem Leben gerissen wurde.
Auch wenn man seien eigenen Geburtstag nicht unbedingt für wichtig nimmt, scheint jedoch anderen etwas daran zu liegen, einem zum Geburtstag gratulieren zu wollen. Und wenn im Nachhinein klar wird, dass sich solche Momente im Grunde nicht wiederholen lassen, da man nie weiss, wie das Leben mit einem spielt, wird man in der Beziehung bedachter.
Es grüsst euch, Läusel.

Benutzeravatar
Schattentanz
Moderator
Moderator
Beiträge: 1159
Registriert: 16. Januar 2013, 17:02

Re: Segen oder Fluch? Das Geburtstagsfest...

Beitragvon Schattentanz » 22. März 2013, 05:13

Mein Geburtstag ist für mich ein ganz normaler Tag wie jeder andere. Das einzige, was mich stört ist es älter zu werden; stürzt mich nicht in tiefe Sinnkrisen, aber ich sehe es eher als körperlichen Abstieg und bin außerdem erschrocken, dass schon so schnell wieder ein Jahr rum ist (und ich immer noch nicht weitergekommen bin). Meinen Angehörigen bedeutet es allerdings etwas, diesen Tag mit mir zu feiern bzw. mir zu gratulieren (wofür ich mich dann auch höflich bedanke). Umgekehrt gratuliere ich anderen zwar auch, aber ich brauche dafür meinen Kalender, weil ich es sonst schlichtweg vergessen würde. Erledige das meist telefonisch, wenn es geht.

Bei mir läuft es eigentlich immer so ab, dass meine Eltern "darauf bestehen" mich an dem Tag zu besuchen bzw. den mit mir zu verbringen. Ist eigentlich sehr nett und mir gefällt das nach einer gewissen Anfangsscheue schnell sehr gut. Eigentlich komisch: Wenn mich meine Eltern besuchen, freuen sie sich am Anfang immer sehr, sind für ihre Verhältnisse sogar schon leicht euphorisch drauf. Am Ende des Tages sind sie aber meistens müde und möchten dann verständlicherweise wieder zurück und sind entsprechend ruhiger, "abgeklärter". Bei mir läuft dieser Prozess genau umgekehrt ab: Ich bin anfangs immer etwas überfordert mit der Freude meiner Eltern und muss meinerseits teilweise echt schauspielern, weil ich ihnen nicht vor den Kopf stoßen möchte und mich irgendwie erst an die Situation gewöhnen muss... komme mir da meistens ziemlich undankbar und fast schon unterkühlt vor angesichts ihrer Freude ... (dass man ihnen ihre Gefühle so deutlich ansieht, ist eher selten)... und nach und nach merke ich dann, dass mir das Zusammensein gut tut usw.. und am Ende vermisse ich sie nach dem Abschied und finde es schade, dass sie "bereits" gehen müssen.

Und ein paar Tage/Wochen später gibt es immer noch ein obligatorisches Kaffeetrinken mit den Großeltern und vier bis fünf Bekannten (Patenonkel etc.). Das ist glücklicherweise an einem Nachmittag abgehandelt. Im Vorfeld habe ich da nie Bock drauf um ehrlich zu sein und verspüre starke Fluchtinstinkte gepaart mit deutlichem Widerwillen unmittelbar davor. Unfreiwillig amüsant wird die ganze Angelegenheit dadurch, dass sowohl meine Eltern, mein Bruder als auch mein Patenonkel und dessen Freundin ebenfalls nicht so die Leute sind, die auf stundenlange Kaffeekränzchen stehen. Sehr sympathische Personen ;). Die einzigen, die das Treffen enorm wichtig nehmen und für die gewissermaßen diese Inzenierung stattfindet, sind meine Großeltern.

An dem Kaffeetrinken werde ich glaube ich nie große Freude entwickeln, aber ich gebe läusel Recht, dass nahestehende Menschen nicht ewig leben und man dies eben bedenken sollte, wenn es um solche sozialen "Verpflichtungen" geht ... und eben auch, dass diese Menschen Einem nichts Böses wollen, im Gegenteil.

@läusel: Erschreckend wie schnell manche scheinbar unspektakulären Momente zur letzten Erinnerung an denjenigen werden können ohne dass jemand in dem Augenblick damit gerechnet hätte... mir fehlen gerade die Worte ... gut, dass ihr euch zu deinem Geburtstag noch treffen konntet und er sich dafür extra die Zeit genommen hat. Nachdenkliche Grüße :glück:
Wer nie vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.

Dioz

Re: Segen oder Fluch? Das Geburtstagsfest...

Beitragvon Dioz » 23. März 2013, 17:29

Ich hasse diesen Tag, diese ungeteilte Aufmerksamkeit die einen an diesem Tag zuteil wird macht mich fertig. Darum nur das nötigste, und Geschenke werden auch erst ausgepackt wenn alle weg sind. Bin an dem Tag total überfordert.


Zurück zu „Gesellschaft und Kultur“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 41 Gäste