Lange habe ich überlegt auch mal etwas zu diesem Thema zu schreiben. Aber vielleicht schadet es ja nicht, sondern reicht, um mehr Einblick in solch eine Lage zu schaffen.
Also *Trommelwirbel..* ..Vorweg: Bitte versteht es nicht als Jammern, so ist es absolut nicht gemeint.
Ich gebe mein "Feedback" mal aus eigener Erfahrung ab.
Ich gehe zwar zur Schule, bin daher Schülerin, habe aber keinen Anspruch auf Bafög (Fragt mich nicht!). Daher muss ich Geld vom Amt beziehen - Hartz4. Wie in einem Kommentar erwähnt wurde (Ich habe vergessen von wem genau, sry) fangen die richtigen Probleme erst dann an, wenn man sich seit längerer Zeit in dieser Situation befindet, wobei ich sagen muss: So lange dauert das gar nicht, bis man die Grenzen der Grenze erreicht hat, das geht recht fix.
Es ist schön und gut ein Dach über den Kopf zu haben und nicht vollkommen Mittellos da zu stehen, doch das Geld welches einem zur Verfügung steht, um zu (über)leben, geht mehr für Kosten drauf, die durch Versicherungen und andere "Notwendigkeiten" aufkommen. (Schule, Internet, mein Haustier,das stets an erster Stelle steht und sich an BARF sattfuttern darf.)
Ich schaue keinen Tv, ich gehe nicht Auswärts essen, ich rauche nicht, trinke keinen Alkohol oder gönne mir andere "Luxusgüter"die für Andere als Selbstverständlichkeit zählen. Nein, ich sehe auch nicht verlottert aus
Ich besitze nicht einmal einen Kühlschrank. Der Letzte hat seinen Geist vor über einem Jahr aufgegeben und eine Neuanschaffung ist schier nicht möglich, wenn kein Cent überbleibt. Das Amt übernimmt solche Kosten nicht.
Not macht 'natürlich' erfinderisch.
Doch da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt: Ausgewogene, gesunde Ernährung ist mehr ein Traum. (Nicht wegen des fehlenden Kühlschrankes, sondern wegen des fehlenden Geldes!) Um es direkt zu sagen: 2 Brötchen am Tag und der Rest der Nahrung besteht aus Luft.
Ich will nicht sagen, das ich es schlimm finde. Ich kenne härtere Zeiten und Zustände, weiß wie es ist über längere Zeit mit Nichts dazustehen, ohne Wohnung, ohne die Option mal eben an Nahrung zu gelangen, dennoch ist es nicht einfach. Es zerrt an den Nerven und an der Gesundheit. Ein weiterer Punkt, weshalb ich es aushalten kann: Ich möchte nicht am gesellschaftlichen Leben großartig teilnehmen.
Doch worauf ich dabei hinaus möchte: Wie ist es für einen Menschen,der die "Normalität" gewohnt ist? Zuvor geregelte Mahlzeiten hatte, gerne am gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchte und es plötzlich nicht mehr kann?
Ich weiß, das meine Lage irgendwann ein Ende haben und besser werden wird. Diese Hoffnung hat aber leider nicht jeder, der Geld vom Amt beziehen muss, ganz im Gegenteil.
Es ist auch nicht so, das sich jeder der Hartz4 bezieht, sich dieses Leben gezielt ausgesucht hat. Gerade durch die Isolation und Ausschluss aus dem gewöhnlichen,gesellschaftlichen Leben, fällt es diesen Menschen mit der Zeit immer schwerer überhaupt wieder Fuß zu fassen. Wenn man durch diese Dinge seelisch ausgelaugt ist, wie soll man dann noch die Kraft aufbringen alles umzureißen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen?
Puh.. jetzt habe ich hier einen halben Roman hingelegt. Ich hör' jetzt auf
Grüße!